Der in den Corona-Jahren 2020 und 2021 gezahlte staatliche »Kinderbonus« hat den in der Pandemie abgeflauten Konsum einer Analyse der Bundesbank zufolge kaum angekurbelt.
Insgesamt lasse sich »nur ein sehr begrenzter Konsumimpuls des Kinderbonus feststellen«, lautet das Fazit der am Montag veröffentlichten Ausarbeitung aus der volkswirtschaftlichen Abteilung der Bundesbank. »Der Kinderbonus sollte daher weniger als Fiskalimpuls, sondern eher als Umverteilungsinstrument von der Allgemeinheit hin zu Familien angesehen werden.«
Der Bund hatte Eltern in den Jahren 2020 und 2021 in drei Teilzahlungen insgesamt 450 Euro je Kind zukommen lassen. Ziel der Regierung war in deren eigenen Worten, »einen starken, konzentrierten Konjunkturimpuls zu setzen, der von den Familien direkt genutzt wird«.
Die Volkswirtinnen und Volkswirte der Bundesbank verglichen in ihrer Analyse die durchschnittlichen monatlichen Konsumausgaben von Haushalten mit Kindern und Haushalten ohne Kinder im Zeitraum Juli 2020 bis Juni 2021. Um den Effekt des »Kinderbonus« auf die Haushaltsausgaben genauer zu bestimmen, führten die Ökonomen zudem eine Reihe von Schätzungen durch.
Das Ergebnis: Von den 450 Euro »Kinderbonus« gaben Haushalte je Euro gerade einmal 5,4 Cent für kurzlebige Konsumgüter und Verbrauchsgüter aus, in Summe also 24,30 Euro. Selbst unter Berücksichtigung der Ausgaben für langlebige Konsumgüter und Dienstleistungen, die in den Daten nicht erfasst sind, waren es der Berechnung zufolge gerade einmal 63,90 Euro.
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