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Britisches Pfund fällt auf Rekordtief

Der Dollar ist stark. Das gilt auch für die Zweifel an den Haushaltsplänen von Premierministerin Truss. Das britische Pfund ist auf ein Rekordtief gefallen.

Britisches Pfund
Ein stärkerer Dollar und Zweifel an den Haushaltsplänen von Premierministerin Truss haben das britische Pfund am Montag auf ein Rekordtief gedrückt. Foto: Dominic Lipinski
Ein stärkerer Dollar und Zweifel an den Haushaltsplänen von Premierministerin Truss haben das britische Pfund am Montag auf ein Rekordtief gedrückt.
Foto: Dominic Lipinski

Ein stärkerer Dollar und Zweifel an den Haushaltsplänen von Premierministerin Liz Truss haben das britische Pfund am Montag auf ein Rekordtief gedrückt. Der Kurs fiel im Handel mit der US-Währung auf 1,0350 Dollar. Eine geplante Steuersenkung der neuen britischen Regierung beunruhigt die Finanzmärkte. »Liz Truss riskiert alles auf eigene Faust für das Wachstum in Großbritannien«, schrieb die Tageszeitung »Times«. Das Blatt verwies darauf, dass es sich um die größten Steuerkürzungen seit 1972 handele.

Nach Einschätzung von Experten der Dekabank dürfte die Steuerreform den britischen Schuldenberg in den kommenden fünf Jahren um etwa 400 Milliarden Pfund erhöhen. Der finanzpolitische Kurs bereitet vielen Anlegern große Sorgen.

Die Bank of England teilte am Montagnachmittag mit, die Entwicklungen an den Finanzmärkten genau zu beobachten und wenn nötig die Zinsen weiter erhöhen zu wollen, um die Inflation unter Kontrolle zu bringen. Mittelfristig werde dabei die Rückkehr zum Ziel einer Inflation von zwei Prozent angestrebt. Erst vor wenigen Tagen hatte die britische Notenbank den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf 2,25 Prozent angehoben - es war die siebte Zinserhöhung in Folge.

Dollar legt weiter zu

Der Dollar, der in stürmischen Zeiten als sicherer Anlagehafen gefragt ist, legte auch im Vergleich zum Euro zu. In der Nacht fiel der Euro bis auf 0,9554 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit 2002.

Die Gemeinschaftswährung leidet nach Einschätzung von Marktbeobachtern auch unter den Folgen des Rechtsrucks in Italien. In dem Land mit der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone haben rechtsnationale Kräfte die Wahl gewonnen, was Sorgen um den Zusammenhalt der Eurozone und der EU schürt. Nach Einschätzung des Devisenexperten Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank fiel die Reaktion des Eurokurses auf die Wahl allerdings moderat aus, da das Ergebnis weitgehend erwartet worden war.

© dpa-infocom, dpa:220926-99-906693/2