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Bericht: Intel erwägt nach Verlusten drastische Schritte

Intel versucht wieder an die Spitze der Chip-Branche zu kommen - doch hohe Verluste stellen die Ambitionen infrage. Jetzt soll es radikale Gedankenspiele geben.

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Intel dominierte einst die Halbleiter-Industrie - doch der Weg zurück an die Spitze erwies sich als steinig. (Archivbild) Foto: Andrej Sokolow/DPA
Intel dominierte einst die Halbleiter-Industrie - doch der Weg zurück an die Spitze erwies sich als steinig. (Archivbild)
Foto: Andrej Sokolow/DPA

Der kriselnde Halbleiter-Riese Intel prüft laut einem Medienbericht drastische Maßnahmen wie eine Aufspaltung oder die Aufgabe von Fabrikprojekten. Die verschiedenen Optionen sollten im September dem Verwaltungsrat präsentiert werden, schrieb der Finanzdienst Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Die Überlegungen seien allerdings noch in einem frühen Stadium und keine Schritte stünden unmittelbar bevor, hieß es einschränkend.

Eine Möglichkeit wäre Bloomberg zufolge, dass Intel sich von der Chipproduktion trennt, die bereits in einen eigenständigen Bereich ausgegliedert worden war. Wahrscheinlicher sei aber, dass der Konzern bei einigen Expansionsprojekten auf die Bremse tritt. Der bisherige Plan von Intel-Chef Pat Gelsinger ist, auch als Auftragsfertiger für andere Chipentwickler Geld zu verdienen. Intel wollte die Informationen auf Anfrage von Bloomberg nicht kommentieren.

Weitere Verluste erwartet

Intel steht unter Druck. Allein im vergangenen Quartal fuhr der Konzern einen Milliardenverlust ein - und Analysten rechnen noch mit weiteren roten Zahlen. Gelsinger steuert gegen und kündigte Anfang August den Abbau von rund 15.000 Arbeitsplätzen an. Das sind etwa 15 Prozent der Belegschaft. Insgesamt will er zum kommenden Jahr mehr als zehn Milliarden Dollar einsparen.

In Deutschland plant Intel ein rund 30 Milliarden Euro teures Werk in Magdeburg. Der Konzern wartet allerdings noch auf Genehmigungen unter anderem für die Milliardensubventionen. Der erste Spatenstich wurde bisher bis Ende des Jahres angepeilt - mit einem Produktionsbeginn ab 2027. Bei zwei teuren Fabriken in den USA und Irland holte Intel bereits Finanzfirmen als Investoren an Bord.

»Kosten zu hoch, Margen zu niedrig.«

Gelsinger klang bereits im August in einer E-Mail an die Mitarbeiter recht dramatisch. Intels Kostenstruktur sei »nicht wettbewerbsfähig«, schrieb er unter anderem. »Unsere Kosten sind zu hoch, unsere Margen sind zu niedrig.« Man habe auch Investitionspläne an die erwartete Marktentwicklung angepasst, hieß ohne nähere Details. Zugleich wurde bekannt, dass Intel Investitionen in Frankreich und Italien auf Eis legte. 

© dpa-infocom, dpa:240830-930-217466/1