Der Betrieb am BER nimmt nach Flughafenangaben schneller zu als gedacht. »Im Moment läuft es am BER besser als wir es erwartet haben«, sagte Flughafenchefin Aletta von Massenbach im Brandenburger Landtag in Potsdam.
Bislang seien in diesem Jahr 7,2 Millionen Fluggäste gezählt worden. »Der Sommer wird lebendig«, fügte die Geschäftsführerin hinzu. Offen sei aber, was angesichts des Coronavirus im Herbst passiere und welche Folgen die hohe Preissteigerung noch haben könne.
Haushaltsausschuss gibt 146,5 Millionen Euro frei
»Für 2022 sehen wir, dass wir unsere Erwartung erfüllen werden«, sagte von Massenbach im Haushaltsausschuss des Parlaments. Dieser gab mit der Mehrheit der rot-schwarz-grünen Koalition in Brandenburg weitere 146,5 Millionen Euro für die Flughafengesellschaft frei. Sie sind Teil eines Corona-Hilfspakets von 1,7 Milliarden Euro und waren im Haushalt bislang mit einem Sperrvermerk versehen. Zunächst sollte der Flughafen einen aktualisierten Businessplan für 2022 vorlegen. Brandenburg ist neben Berlin und dem Bund Eigentümer des Unternehmens.
Der Großkunde Easyjet will zum Winterflugplan mehrere Maschinen aus Schönefeld abziehen. Das werde sich in der Flughafen-Bilanz dieses Jahr noch kaum auswirken, sagt von Massenbach. Es sei auch noch offen, ob anderer Fluggesellschaften in die Lücke drängten.
Freie Wähler bezeichnen BER als »Fass ohne Boden«
Kritik an der staatlichen Finanzspritze für den BER kam unter anderem von den Freien Wählern. Der Flughafen sei das »Fass ohne Boden« geworden, das Bürgerinitiativen immer erwartet hätten, sagte der Abgeordnete Philipp Zeschmann. Als einer der Befürworter sagte der Grüne Thomas von Gizycki: »Die Alternativen, die wir hätten, sähen alle viel fürchterlicher aus.« Er gehe davon aus, dass der Flughafen sich in Zukunft selbst refinanzieren könne.
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