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Autobahngesellschaft setzt auf Betriebssystem gegen Staus

Gerade mit Beginn der Sommerferien kommt es häufig zu kilometerlangen Autobahnstaus. Dagegen will die Autobahn GmbH in ihren Leitzentralen mit einem neuen und einheitlichen Betriebssystem angehen.

Stau
Stau auf einer Autobahn: Mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz sollen unter anderem Umleitungen frühzeitig angezeigt werden. Foto: Matthias Balk/DPA
Stau auf einer Autobahn: Mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz sollen unter anderem Umleitungen frühzeitig angezeigt werden.
Foto: Matthias Balk/DPA

Mit einem einheitlichen Betriebssystem für ihre Verkehrsleitzentralen will die Autobahngesellschaft für weniger Staus und mehr Verkehrssicherheit sorgen.

»Im Mittelpunkt stehen dabei die Bedürfnisse der Menschen«, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) bei der Vorstellung des neuen Betriebssystems AutobahnOS in Frankfurt. »Sie sollen sicher und komfortabel, zuverlässig und klimafreundlich ihr Ziel erreichen.« AutobahnOS soll demnach bis Ende 2026 in den neun Verkehrszentralen der Gesellschaft in Betrieb sein.

»Wir haben 2026 alle Informationen von allen Verkehrszentralen der Autobahn, die derzeit nur regional ausgerichtet sind, in einem System«, erklärte Anne Rethmann, Geschäftsführerin Finanzen der Autobahn GmbH. »Das heißt, wir können diese Daten nutzen, um Verkehre zu steuern.« Damit solle die vorhandenen Flächen besser genutzt werden. »Wir können, wenn Ereignisse auf der Straße passieren, entsprechende Umleitungen frühzeitig anzeigen. Wir können auch planbare Ereignisse wie Baustellen so organisieren, dass wir immer den Verkehrsfluss im Blick haben.«

Entwicklung von Regeln, die helfen sollen, den Verkehr zu steuern

Dafür komme in Untersystemen auch vermehrt Künstliche Intelligenz zum Einsatz. Sie helfe dabei, die Verkehrs- und Sensordaten auszuwerten. »Daraus können wir Regeln entwickeln, die uns helfen, den Verkehr zu steuern«, sagte Rethmann.

Bundesverkehrsminister Wissing hob auch die Bedeutung der Autobahn für den zunehmenden Gütertransport hervor. Das Problem der Verkehrsbelastung könne nicht damit gelöst werden, dass der Gütertransport auf die Schiene verlagert werde. »Das passt leider nicht zu dem, was unsere Gesellschaft vorhat«, sagte Wissing. »Menschen bestellen im Internet und das kann nicht alles mit dem Zug nach Hause gebracht werden«, sagte der FDP-Politiker. Demnach werde der Güterverkehr auf der Schiene bis zum Jahr 2051 um 33 Prozent wachsen, auf der Straße aber um 54 Prozent. Dafür müsse die vorhandene Infrastruktur optimiert werden - unter anderem mit AutobahnOS.

© dpa-infocom, dpa:230721-99-486301/3