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Autoabsatz im Oktober weiter im Aufwärtstrend

Über 200.000 Neuzulassungen im Oktober, 16,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Dennoch machen sich Kraftfahrzeughersteller Sorgen.

Neuwagen
Neuwagen von Mercedes-Benz und BMW: Bei den Neuzulassungen gehen die Zahlen wieder nach oben. Foto: Ingo Wagner
Neuwagen von Mercedes-Benz und BMW: Bei den Neuzulassungen gehen die Zahlen wieder nach oben.
Foto: Ingo Wagner

Die Menschen in Deutschland haben im Oktober deutlich mehr Autos gekauft - die Industrie sorgt sich aber vor einer Rückkehr bisheriger Probleme. Im Oktober wurden 208.642 Neuzulassungen verzeichnet, ein Plus von 16,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das teilte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Donnerstag in Berlin mit. Die Zahl der neu zugelassenen SUV stieg um 20,1 Prozent. Fast jedes dritte neu zugelassene Auto gehörte zu dieser Klasse.

Auch Elektroantriebe legten erneut deutlich zu: Laut KBA kamen rund 35.800 Batterie-Autos neu auf die Straßen - das waren 17,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Der Verband der internationalen Kraftfahrzeughersteller betonte, dass der Oktober 2022 dennoch der zweitschwächste Oktober in der Geschichte gewesen sei. »Darüber kann auch das kräftige Wachstum nicht hinwegtäuschen«, sagte Präsident Reinhard Zirpel laut Mitteilung. Das Neuzulassungsniveau liege nach wie vor weit unter dem langjährigen Durchschnitt. »Die Kaufzurückhaltung der Kunden könnte dem Markt bald wieder ebenso zu schaffen machen wie angespannte Lieferketten«, meinte Zirpel. Im Oktober 2019, also vor der Corona-Pandemie, wurden laut der Beratungsgesellschaft EY 27 Prozent mehr Fahrzeuge zugelassen.

Die Trendwende bei den Zulassungszahlen begann bereits im September. Das KBA verzeichnete damals ein Plus bei den Zulassungen von 14 Prozent im Vergleich zu September 2021. Zuvor stand die Autoindustrie nach monatelangen Lieferschwierigkeiten insbesondere bei Halbleitern unter Druck. »Auch wenn die Teileversorgung und die weltweite Lieferketten angespannt bleiben, verliert der Chipmangel langsam seinen Schrecken«, sagte Peter Fuß, Partner bei EY.

© dpa-infocom, dpa:221103-99-369733/3