Die große Mehrheit der Deutschen wünscht sich laut einer repräsentativen Umfrage mehr Offenheit des Arbeitsmarkts für ältere Menschen.
In der Studie des Hamburger Zukunftsforschers Horst Opaschowski in Kooperation mit dem Ipsos-Institut unterstützten 80 Prozent der Befragten die Aussage: »In einer Gesellschaft des langen Lebens muss es mehr Beschäftigungschancen für ältere Arbeitnehmer geben«. Frauen stimmten zu 82 Prozent zu, Männer zu 78 Prozent. Bei Hauptschulabsolventen und Geringverdienern war die Zustimmungsquote mit 77 beziehungsweise 74 Prozent geringer.
Es gehe primär um das Gebraucht- und Gefordertwerden auch im höheren Alter, erklärte Opaschowski (83). Gesellschaftlich wichtig bleiben werde so wertvoll wie eine Geldanlage. »So sehr die Deutschen ihre hohe Lebenserwartung zu schätzen wissen, so sehr sorgen sie sich um die Erhaltung ihrer persönlichen Lebensqualität bis ins hohe Alter«, sagte der Zukunftsforscher.
Nach dem Beschluss eines zweiten Rentenpakets durch das Bundeskabinett Ende Mai hatte Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) weitere Reformschritte angekündigt, die Anreize für freiwilliges längeres Arbeiten umfassen sollen. Heil verwies auf einen laufenden Gesprächsprozess mit Wirtschaft und Gewerkschaften. »Es geht darum, dass Menschen, die wollen und können, freiwillig auch länger arbeiten können«, sagte Heil. Im Sommer werde es Vorschläge dazu geben.
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