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400.000 Jobs in Deutschland hängen am App-Store von Apple

In Europa sollen Konzerne wie Apple in ihre Schranken verwiesen werden sollen. Der iPhone-Hersteller verweist zugleich auf die Bedeutung der App-Ökonomie.

App Store
In Deutschland hängen immer mehr Jobs am App Store von Apple. Foto: Silas Stein
In Deutschland hängen immer mehr Jobs am App Store von Apple.
Foto: Silas Stein

In Deutschland hängen immer mehr Jobs am App-Store von Apple. Nach einer Studie eines Marktforschungsunternehmens stehen mehr als 400.000 Arbeitsplätze in den Bereichen Software-Entwicklung, Vertrieb, Design und anderen Aufgabenfeldern in direkter Verbindung mit dem App-Store.

Im Vergleich zu 2020 sei die Zahl der Jobs um elf Prozent gestiegen, so die Studie des Progressive Policy Institute. Die Zuwachszahlen aus Europa liegen leicht unter den Werten aus Deutschland. Hier registrierten die Marktforscher ein Plus um sieben Prozent auf 2,2 Millionen Arbeitsplätze. Die Studie wurde von Apple in Auftrag gegeben.

Das Wachstum der App-Ökonomie im Apple-Umfeld ist vor allem auf den Erfolg kleinerer Software-Entwickler zurückzuführen. Sie hängen beim Umsatzwachstum inzwischen die großen Softwarekonzerne ab. Das geht aus einer zweiten Studie der US-Wirtschaftsberatungsfirma Analysis Group hervor, die von Apple in Auftrag gegeben wurde. In diesem Segment sei der Umsatz in den vergangenen zwei Jahren um 113 Prozent gestiegen. Die Zuwachsrate habe den Wert der großen Entwicklerfirmen um mehr als das Doppelte übertroffen.

Konkurrenz für Apple?

Als kleine Softwareentwickler gelten dabei Firmen mit einem Jahresumsatz von bis zu eine Million US-Dollar und weniger als eine Million Downloads im Jahr. Kleinere Entwickler aus Deutschland profitierten allerdings unterdurchschnittlich von den Erlössteigerungen. Während in Frankreich die Umsätze der kleineren Entwicklerfirmen im Zeitraum 2019 bis 2021 um 122 Prozent und in den USA um 118 Prozent zulegten, betrug das Plus in Deutschland 75 Prozent.

Die Hinweise von Apple auf die ökonomische Bedeutung erfolgen vor dem Hintergrund des kommenden europäischen Gesetzes über digitale Märkte (Digital Markets Act, DMA). Der DMA wird derzeit im sogenannten Trilog zwischen EU-Parlament und Rat verhandelt. Auf die Grundsätze hatte sich das EU-Parlament und die europäischen Staaten bereits Ende März geeinigt. Danach können »Gatekeeper« wie Apple dazu gezwungen werden, auch alternative App-Stores zuzulassen.

Außerdem sieht der DMA-Entwurf vor, dass iPhone-Anwender in die Lage versetzt werden müssen, Apps direkt aus dem Internet installieren zu können. Apple sieht darin eine Gefährdung der Userinnen und User. Dieser Schritt werde böswilligen Akteuren die Möglichkeit geben, die umfassenden Sicherheitsvorkehrungen von Apple zu umgehen, sagte Apple-Chef Tim Cook.

© dpa-infocom, dpa:220525-99-429488/2