Die Ölpreise haben sich am Mittwoch vor einem Treffen des Förderverbunds Opec+ kaum von der Stelle bewegt. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 100,50 US-Dollar. Das waren vier Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur September-Lieferung fiel ebenfalls geringfügig um sechs Cent auf 94,36 Dollar.
Gespannt warten die Marktteilnehmer auf eine Zusammenkunft des Produzentenverbunds Opec+. Der von Saudi-Arabien und Russland angeführte Zusammenschluss entscheidet über seine kurzfristige Förderung für September. Nachdem die in der Corona-Pandemie ergriffenen Förderkürzungen formal wieder zurückgenommen sind, erwarten Fachleute allenfalls eine moderate Anhebung der Produktion. Schon seit einiger Zeit produzieren die Opec-Länder jedoch deutlich weniger, als sie untereinander vereinbart haben.
Die Opec+ sieht sich mit erheblichen Ungewissheiten konfrontiert. Fraglich ist vor allem, wie stark sich die erwartete Abschwächung der Weltwirtschaft auf die Nachfrage nach Erdöl, Benzin und Diesel auswirkt. »Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die Position Russlands«, sagt Commerzbank-Experte Carsten Fritsch. Auch Saudi-Arabien kommt eine entscheidende Rolle zu, da US-Präsident Joe Biden dort unlängst eine Ausweitung der Produktion ins Spiel gebracht hat, um die hohen Ölpreise zu drücken.
© dpa-infocom, dpa:220803-99-254937/2