Aichach (dpa) - Nach dem schweren Zugunglück nahe dem Bahnhof von Aichach mit zwei Toten ist die Ursache für die Kollision noch unklar. Am späten Montagabend waren ein Personenzug und ein Güterzug auf dem gleichen Gleis zusammengeprallt.
Nach Angaben eines Polizeisprechers kamen dabei der Lokführer des Personenzugs und eine Passagierin ums Leben. Zudem habe es 14 Verletzte gegeben.
»Die Lage ist übersichtlich«, sagte der Sprecher kurz nach dem Unglück. Die beiden Züge seien nicht entgleist. Der Personenzug wurde an der Front eingequetscht.
Zahlreiche Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten waren vor Ort und kümmerten sich um die Verletzten. Elf Opfer hätten nur leichte Verletzungen davongetragen, sagte der Sprecher.
Den Polizeiangaben zufolge war der Personenzug der Bayerischen Regiobahn mit knapp 20 Menschen an Bord auf dem Weg von Augsburg wenige Hundert Meter vom Bahnhof in Aichach entfernt frontal auf den stehenden leeren Güterzug zugefahren. Wie schnell er unterwegs war, stand am späten Abend nicht fest. Unklar war auch, ob möglicherweise Signale oder Weichen falsch gestellt waren. Die Unfallursache müsse erst noch ermittelt werden, machte der Sprecher deutlich. Das könne sich hinziehen.
Die Deutsche Bahn teilte mit, dass sich der Unfall gegen 21.20 Uhr ereignet habe. Die Strecke Ingolstadt-Augsburg wurde gesperrt. Die Sperrung um den Bahnhof Aichach dauere mindestens bis Dienstagnachmittag. Den Angaben nach fahren dort nur Regional- und Güterzüge, aber keine Fernverkehrszüge.
Die Bayerische Regiobahn teilte mit, die Strecke zwischen Friedberg und Radersdorf sei bis auf Weiteres gesperrt. »Es ist ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet worden.«
Es war der zweite schwere Unfall mit einer Bahn in Bayern am Montag. Nachdem ein Regionalzug an einem unbeschrankten Bahnübergang im oberbayerischen Seeshaupt am Starnberger See ein Auto erfasst hatte, starben ebenfalls zwei Menschen: der Fahrer und der Beifahrer des Wagens. Das Auto war nach der Kollision mehrere Hundert Meter vom Zug mitgeschleift worden, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Einer der etwa 60 Fahrgäste der Regionalbahn wurde verletzt. Der Lokführer blieb äußerlich unversehrt.