Nach den tödlichen Schüssen im saarländischen Ottweiler im Streit um eine Mietwohnung ermittelt die Polizei die Hintergründe der Tat. Ein 51-Jähriger hatte am Freitagnachmittag in seiner Wohnung eine Frau und sich selbst getötet. Ein 79-Jähriger wurde angeschossen und schwer verletzt, sein Zustand war am Samstag stabil, wie ein Polizeisprecher sagte.
Bisherigen Erkenntnissen zufolge hatte sich der 51-Jährige gemeinsam mit seiner Partnerin um eine Mietwohnung beworben. Am Freitag kam die Besitzerin der Wohnung, eine 78-Jährige, gemeinsam mit einem Bekannten zu dem Paar, um mitzuteilen, dass sie die Wohnung anderweitig vergeben wolle. Der 51-Jährige zog demnach eine Waffe und erschoss die 78-Jährige. Bei einem anschließenden Gerangel mit dem 79 Jahre alten Bekannten der Getöteten drückte er erneut ab und verletzte den Mann. Anschließend erschoss sich der 51-Jährige selbst.
Ob der Mann die Waffe legal besaß und wie viele Schüsse er abgab, war auch am Samstag zunächst noch unklar und sollte ermittelt werden. Polizeibekannt sei er nicht gewesen, sagte der Sprecher. Die Tat geschah gegen 16 Uhr. Die Partnerin des Schützen wurde betreut. Das Paar hätte noch in diesem Jahr seine bisherige Wohnung verlassen müssen, sagte der Polizeisprecher.
Die Ermittler konnten seinen Angaben zufolge am Samstag im Krankenhaus mit dem 79-Jährigen sprechen. Dabei klärte er auf, dass er nicht wie zunächst angenommen mit der getöteten 78-Jährigen verheiratet war.
Der Bürgermeister von Ottweiler, Holger Schäfer (CDU), schrieb auf Facebook von einer unfassbaren Tat, die nachdenklich und traurig mache. »Was geschah, ist entsetzlich und schwer verständlich«, schrieb Schäfer. Seine Gedanken seien bei den Opfern. Schäfer rief dazu auf, die Tat als Anlass zu nehmen, mehr auf die Mitmenschen zu achten und zu einem besseren Miteinander zu kommen. Ottweiler liegt im saarländischen Landkreis Neunkirchen. Die Kleinstadt hat rund 14 400 Einwohner.
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