Nur wenige Stunden nach dem gewaltsamen Tod zweier Männer in Hannover hat die Polizei einen Verdächtigen gefasst. Der 21-Jährige stehe im Verdacht, die beiden 45 Jahre alten Männer mit einer Stichwaffe tödlich verletzt zu haben, teilte die Polizei am Dienstag mit. Die Hintergründe der Tat und ein mögliches Motiv waren aber zunächst noch völlig unklar. Ein 49 Jahre alter Mann wurde leicht verletzt.
Den bisherigen Erkenntnissen zufolge griff der Verdächtige am frühen Dienstagmorgen die beiden 45-Jährigen an unterschiedlichen Orten in Hannover an. Beide Männer starben. Zu den Angriffen kam es binnen etwa einer halben Stunde - und nur wenige Hundert Meter voneinander entfernt. Die Polizei geht von einem Zusammenhang aus und ermittelt wegen Totschlags. Laut Staatsanwaltschaft sollten die Leichen der beiden 45-Jährigen noch im Laufe des Dienstags obduziert werden.
Zu dem ersten Angriff kam es am frühen Morgen gegen 2.10 Uhr in einer Spielhalle in der Nordstadt - der Verdächtige soll dort einen 45-jährigen Türken angegriffen und auf ihn eingestochen haben. Das Opfer starb noch am Tatort. Der 49-Jährige, der ihm helfen wollte, wurde leicht verletzt, konnte jedoch ambulant versorgt werden. Der zweite Angriff ereignete sich nur etwa eine halbe Stunde später: Vor einem Hotel wurde ein ebenfalls 45-Jähriger mit einer Stichwaffe attackiert, der Deutsche starb später im Krankenhaus an seinen Verletzungen. Der Angreifer konnte zunächst fliehen.
Nach intensiver Fahndung nahmen die Beamten den 21-Jährigen ebenfalls in der Nordstadt fest und durchsuchten seine Wohnung. Dabei wurden mehrere Gegenstände sichergestellt - deren Tatrelevanz musste aber noch geprüft werden. Auch überprüften die Beamten, ob der 21-Jährige aus Hannover unter Drogen- oder Alkoholeinfluss stand.
Keine Angaben machte die Polizei dazu, in welcher Beziehung der junge Mann zu den beiden Opfern stand - und ob es eine solche Beziehung gab. Der Verdächtige befindet sich den Angaben zufolge im Gewahrsam der Polizei. Zu den Vorwürfen äußerte er sich zunächst nicht. Ein Haftbefehl sollte nach Angaben eines Sprechers geprüft werden. Zuvor hatte eine Polizeisprecherin von einer »vagen Personenbeschreibung« gesprochen, der die Ermittler nachgingen. Außerdem würden Spuren ausgewertet und Zeugen befragt, sagte sie.
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