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Zugunglück: Warum war der Lokführer nicht vorne in der Lok?

Nach der Entgleisung eines Zuges und dem Tod des Lokführers laufen die Ermittlungen. Noch sind viele Fragen offen.

Nach der Entgleisung eines Güterzuges
Ein Teil des entgleisten Güterzuges ist an einem Bahngleis zu sehen. Foto: Friso Gentsch/DPA
Ein Teil des entgleisten Güterzuges ist an einem Bahngleis zu sehen.
Foto: Friso Gentsch/DPA

Nach dem Zugunglück im nordrhein-westfälischen Geseke geht die Polizei der Frage nach, warum der später getötete Lokführer während der Fahrt nicht vorne in der Lok gewesen ist. Ein zufällig aufgenommenes Video zeigt, wie der Mann kurz vor der Unfallstelle zwischen zwei Waggons sitzt.

Möglicherweise sei er da nicht mehr weggekommen, sagte ein Polizeisprecher in Soest. Es sei zwar nicht unüblich, dass sich Lokführer in gewissen Situationen auf einem langsam fahrenden Zug bewegten und ihn fernsteuerten. Der Zug war dem Handyvideo zufolge aber relativ schnell unterwegs gewesen. Möglicherweise habe es einen technischen Defekt gegeben.

Die Frage, warum der Zug wohl schneller als 30 Stundenkilometer fuhr, sei Gegenstand der Ermittlungen, sagte der Polizeisprecher. Die Lokomotive werde nun untersucht und der Fahrtenschreiber ausgewertet. Ob es sich um menschliches Versagen oder einen technischen Fehler gehandelt habe, könne man noch nicht sagen. »Wir ermitteln in alle Richtungen.«

Bei dem Unglück am Sonntag war der 30 Jahre alte Lokführer gestorben, sonst war niemand an Bord des entgleisten Güterzuges, der mit Zement beladen war. Die Bergungsarbeiten sind aufwendig.

© dpa-infocom, dpa:230912-99-162800/3