Die Zahl der toten Bergleute nach einem Unglück in einer Kohlegrube im Nordosten Kolumbiens ist auf mindestens elf gestiegen.
Insgesamt 14 Personen waren nach einer Explosion in der Mine nahe der Ortschaft El Zulia im Department Norte de Santander in der vergangenen Woche vermisst worden, wie der Zivilschutz des südamerikanischen Landes auf Twitter am Montag mitteilte. Nach den übrigen drei Personen wird noch gesucht.
Eine Explosion von Methangas und Kohlenstaub habe Erdrutsche und eine hohe Konzentration von Kohlenmonoxid verursacht, gab die kolumbianische Bergbaubehörde zur Unglücksursache inzwischen bekannt.
Die Retter hatten Medienberichten zufolge zunächst nicht zu den 14 verschütteten Bergleuten vordringen können. Die Rettung war wegen des instabilen Schachts und der großen Gaskonzentration schwierig. Daher wurden laut der Bergbaubehörde große Ventilatoren aufgestellt.
Die Mine sei wegen eines anderen Vorfalls im vergangenen Jahr geschlossen worden und habe erst vor kurzem wieder den Betrieb aufnehmen dürfen, sagte ein Sprecher der örtlichen Bergbauverwaltung der Zeitung »La Opinión«. Damals sei es darum gegangen, die Lüftung in dem Bergwerk zu verbessern. Die Mine nahe der Grenze zum Nachbarland Venezuela sei seit rund 30 Jahren in Betrieb, hieß es weiter.
Laut der Zeitung »El Tiempo« hat es seit 2011 in Bergwerken im Department Norte de Santander rund 140 Unfälle gegeben, bei denen 149 Minenarbeiter ums Leben gekommen seien. Erst im Februar waren bei einer Explosion in einem Kohlebergwerk in der zentralkolumbianischen Gemeinde Tasco 15 Menschen getötet worden.
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