Die Zahl registrierter Straftaten in Deutschland ist im vergangenen Jahr einem Medienbericht zufolge um 5,5 Prozent auf fast sechs Millionen gestiegen. Insgesamt seien der Polizei 5,94 Millionen Delikte gemeldet worden, zitierte die »Welt am Sonntag« aus der Polizeilichen Kriminalstatistik, die Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am kommenden Dienstag offiziell vorstellen will.
58,4 Prozent aller erfassten Straftaten wurden dem Bericht zufolge aufgeklärt. Aus einigen Bundesländern waren bereits Zahlen bekannt. So wuchs die Kriminalität etwa in Nordrhein-Westfalen 2023 um 3,4 Prozent.
Reul: »Die Zündschnur ist kürzer geworden«
Der Zeitung zufolge gab es bei der Gewaltkriminalität so viele Fälle wie seit 15 Jahren nicht mehr. 214.099 solcher Delikte seien aufgenommen worden. So sei die Zahl gefährlicher und schwerer Körperverletzung um 6,8 Prozent auf 154.541 Fälle gestiegen.
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte dem Blatt, die Stimmung in der Gesellschaft habe sich verändert: »Konflikte werden schneller mit Fäusten statt mit Worten gelöst. Die Zündschnur ist kürzer geworden.«
Die Kriminalität hatte 2022 nach Jahren des Rückgangs bundesweit wieder zugenommen - und zwar um 11,5 Prozent auf rund 5,63 Millionen Straftaten. Damals war jedoch ein Teil des Anstiegs auf den Wegfall der Corona-Maßnahmen zurückzuführen. Durch die staatlichen Beschränkungen hatte es 2020 und 2021 weniger Tatgelegenheiten gegeben - etwa weil Geschäfte geschlossen waren und sich weniger Menschen begegneten.
Zugleich gab es im vergangenen Jahr der »Welt am Sonntag« zufolge mehr Wohnungseinbrüche als im Jahr zuvor. Die Zahl sei innerhalb eines Jahres um 18,1 Prozent auf 77.819 Fälle gestiegen. Berlin sei dabei Spitzenreiter mit 8323 Fällen, ein Plus von 35,2 Prozent.
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