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Wo die anderen sechs Weltwunder standen

Von den Bauwerken im Irak, der Türkei, Griechenland und Ägypten ist nur noch eines übrig

Die Pyramiden von Gizeh sind als einziges Weltwunder noch vorhanden.  FOTO: DPA
Die Pyramiden von Gizeh sind als einziges Weltwunder noch vorhanden. FOTO: DPA
Die Pyramiden von Gizeh sind als einziges Weltwunder noch vorhanden. FOTO: DPA

REUTLINGEN. Von den sieben Weltwundern der Antike kann man heute nur noch die Pyramiden von Gizeh besichtigen. Alle anderen Weltwunder stürzten ein. Was aber gehörte zu den klassischen Weltwundern?

1 Die hängenden Gärten der Semiramis zu Babylon

Die hängenden Gärten zu Babylon lagen 90 Kilometer südlich von Bagdad im heutigen Irak. Nach anderen Quellen waren sie gar nicht in Babylon sondern in Ninive im Nordirak. Es handelte sich nach den antiken Quellen um die Terrassen eines Palastes. Ob sie tatsächlich von Königin Semiramis oder von Nebukadnezar angelegt wurden ist ebenso umstritten wie die Frage, wie die Gärten bewässert wurden. Der irakische Diktator Saddam Hussein setzte 1989 einen Preis von 1,5 Millionen US-Dollar für denjenigen aus, der erklären könne, wie die hängenden Gärten bewässert wurden.

2 Das Grab des Königs Mausolos II. zu Halikarnassos

Das prachtvolle Grabmal des persischen Satrapen wurde als Mausoleum zum Inbegriff prachtvoller Grabstätten. Mausolos war eigentlich ein persischer Satrap oder Kleinkönig. Das Grabmal wurde zwischen 368 und 350 vor Christus bei der heutigen türkischen Stadt Bodrum errichtet. Es wurde von Erdbeben schwer beschädigt und dann im 16. Jahrhundert von Kreuzrittern abgetragen, um Steine für den Festungsbau zu gewinnen. Von dem Bauwerk ist heute noch die Vertiefung der Grabkammer etwa acht Meter unter dem heutigen Bodenniveau zu sehen.

3 Der Leuchtturm auf der Insel Pharos zu Alexandria

Der Leuchtturm von Alexandria ist mit den Baujahren 299 bis 279 vor Christus das jüngste und erst nachträglich hinzugekommene der sieben Weltwunder. Er war der erste Leuchtturm überhaupt und mit 115 bis 160 Metern einer der höchsten Leuchttürme, die je erbaut wurden. Zerstört wurde er 365 nach Christus bei einem Seebeben. Die Insel Pharos wurde in vielen Sprachen als Wort für Leuchtturm übernommen. So etwa im französische Wort phare (auch: Autoscheinwerfer), im Spanischen faro und im Portugisischen farol.

4 Die Pyramiden von Gizeh

Die Pyramiden, 15 Kilometer vom Kairoer Stadtzentrum entfernt, wurden um 2620 bis 2500 vor Christus erbaut. Sie sind das älteste Weltwunder und das einzige, das noch intakt ist. Seit 1979 zählen sie zudem zum Weltkulturerbe der UNESCO. Bis in die 1970er-Jahre konnten Touristen auf die Pyramiden klettern. Heute ist das verboten und auch die Anzahl der Besucher die täglich ins Innere der Pyramiden gelassen werden ist begrenzt.

5 Die Zeusstatue des Phidias von Olympia

Vor der Statue des sitzenden Zeus aus Gold, Ebenholz und Elfenbein sind am Austragungsort der ursprünglichen olympischen Spiele nur noch die Fundamente erhalten. Seinerzeit sorgte es für Diskussionen, dass die 13 Meter hohe Statue bis unter das Tempeldach reichte, denn wäre der sitzende Gott aufgestanden, hätte er das Tempeldach zerstört. Vom Bildhauer Phidias ist auch eine Athene-Statue in der Akropolis von Athen.

6 Der Tempel der Artemis von Ephesos

Von dem größten Tempelbau der Antike bei der heute türkischen Stadt Selcuk ist noch eine wiederaufgerichtete Säule übrig. Der Tempel soll vom mythischen Kriegerinnenvolk der Amazonen unter ihrer Königin Otrere, der Geliebten des Kriegsgottes Ares, gegründet worden sein. Zerstört wurde der 250 vor Christus erbaute Tempel im Jahr 268 nach Christus durch die Goten. (GEA)

NEUE WELTWUNDER

Die American Society of Civil Engineers zählte 1995 folgende sieben Weltwunder auf: CN Tower in Toronto, Zuiderzeewerke in den Niederlanden, Empire State Building, Eurotunnel, Golden Gate Bridge, Itaipu-Staudamm in Bra-silien und Panama-Kanal. Die New OpenWorld Foundation stellte 2007 folgende Bauwerke vor: Chichén Itza (Mexiko), die Chinesische Mauer, die Statue Christo Redendor in Rio de Janeiro (Brasilien), Kolosseum (Rom), Machu Picchu (Peru), Petra (Jordanien) und Taj Mahal (Indien). (GEA)