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Wladimir Kaminer sieht Corona nicht als Katastrophe

Ihm sind viele Einnahmen weggebrochen, aber der Autor und Satiriker Wladimir Kaminer bleibt auch in der Krise optimistisch.

Wladimir Kaminer
Der Schriftsteller Wladimir Kaminer 2015 in Hamburg. Foto: Markus Scholz/dpa
Der Schriftsteller Wladimir Kaminer 2015 in Hamburg. Foto: Markus Scholz/dpa

BERLIN. Schriftsteller Wladimir Kaminer (53, »Russendisko«) hat durch die Corona-Pandemie finanzielle Einbußen erlitten, lässt sich durch die Krise aber auch nicht die Laune verderben.

»Ich habe viele Einnahmen verloren. Das war für alle ein herber Einschlag«, sagte Kaminer der »Neuen Osnabrücker Zeitung«. »Ich sehe die Krise aber bis jetzt noch nicht als große Katastrophe. Wir haben ja vorher sehr gut gelebt, sind viel um die Welt geflogen, haben viel getanzt und Discos veranstaltet. Jetzt müssen wir eben den Gürtel mal etwas enger schnallen.«

Der Umgang mit dem Virus sei in Deutschland generell ein anderer als in Russland. »Die Deutschen haben die Pandemie viel ernster genommen als die Russen, aber sie haben es übertrieben, was die Anzahl und Unterschiedlichkeit von Anordnungen des Staates und jedes Bundeslandes betrifft«, sagte der in Moskau geborene Kaminer, der seit 20 Jahren mit humorvollen Büchern große Erfolge feiert (Gesamtauflage rund vier Millionen). »Abgesehen von einigen tausend Demonstranten sind die Deutschen sehr ordnungstreue, disziplinierte Bürger. In Russland ist der erste Gedanke eines jeden Bürgers, wenn er eine neue Anordnung vom Staat bekommt, wie er die umgehen kann.« (dpa)