Der Alternative Wolf- und Bärenpark im Schwarzwald will die »Problembärin« Gaia aus Norditalien aufnehmen. Details müssten aber noch vereinbart werden, zudem sei in dem Park eine neue Anlage für die Bärin aus der Provinz Trentino nötig, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Das Wildtier hatte vor mehr als einem Jahr in Italien einen 26-jährigen Jogger angegriffen und getötet. Zuvor berichteten SWR und Bayerischer Rundfunk.
Eine Aufnahme des Tiers, das auch unter dem Codenamen JJ4 bekannt ist, sei erst gegen Ende des Jahres möglich, sagte der Sprecher. Gaia solle nicht den Besucherinnen und Besuchern des Parks im Schwarzwaldort Bad Rippoldsau-Schapbach im Kreis Freudenstadt gezeigt werden.
Die Provinzregierung von Trentino hatte bereits in der vergangenen Woche bestätigt, dass JJ4 in ein Bärenreservat in Deutschland umgesiedelt werden solle. Der zuständige Assessor Roberto Failoni erwähnte in der Zeitung »Corriere del Trentino« einen von der Stiftung für Bären betriebenen Bärenpark in Deutschland. Die Stiftung verfügt über Reservate im Schwarzwald und im thüringischen Worbis. Der genaue Verbleib Gaias war bei der Ankündigung aus Italien und den Reaktionen darauf jedoch nicht ganz klar geworden.
Streit um Schicksal der Bärin
Seit dem tödlichen Vorfall im April 2023 streiten sich die Provinzregierung um den Regionalpräsidenten Maurizio Fugatti und Tierschützer vor Gericht um das Schicksal der Bärin. Die Provinz ordnete an, das Tier zu erlegen. Gerichte stoppten das Dekret nach Eilanträgen von Tierschützern. JJ4 wurde lebend gefangen und vorläufig in ein Gehege nahe Trient gebracht. Seither schwelt in Italien eine hitzige Debatte um das Zusammenleben von Bär und Mensch in den Wäldern der bei Touristen und Wanderern beliebten Provinz.
Im Alternativen Wolf- und Bärenpark leben Tiere, die aus Notlagen gerettet wurden. Unter ihnen ist im Schwarzwald die Braunbärin Jurka, die Mutter von Gaia. Gaias Bruder Bruno war im Sommer 2006 der erste Bär, der nach 170 Jahren seine Tatzen auf bayerischen Boden setzte. Er wurde im bayerischen Rotwandgebiet abgeschossen.
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