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Vor Massaker in Maine gab es Warnungen vor dem Täter

Eine brutale Gewalttat im Bundesstaat Maine schockte die USA. Wie sich nun herausstellt, war der mutmaßliche Täter kein Unbekannter für die Polizei. Doch niemand hielt ihn auf.

Nach Schusswaffenangriff im US-Bundesstaat Maine
Schüler kehren nach der Bluttat am 25.10.2023 zurück an die Schule in Lewiston. Foto: Matt York/DPA
Schüler kehren nach der Bluttat am 25.10.2023 zurück an die Schule in Lewiston.
Foto: Matt York/DPA

Der mutmaßliche Täter des verheerenden Blutbads im US-Bundesstaat Maine ist nach Polizeiangaben schon länger auf dem Radar der Behörden gewesen. Bereits Monate vor der Gewalttat gab es mehrere Warnungen aus dem Umfeld des Schützen. Das geht aus einer Stellungnahme der Polizei von Sagadahoc County hervor.

Demnach kontaktierte die Familie des 40 Jahre alten Reservesoldaten Robert C. die Polizei bereits Anfang Mai, um auf eine Verschlechterung von dessen mentaler Verfassung aufmerksam zu machen. »Sie waren besorgt um sein Wohlergehen und sagten, er habe Zugang zu Schusswaffen«, hieß es.

Die Polizei habe daraufhin Kontakt zur Militäreinheit aufgenommen und zu medizinischer Betreuung des Mannes geraten. Im September hätten Beamte auf Betreiben der Militäreinheit hin schließlich mehrfach erfolglos versucht, den Mann bei sich zu Hause aufzusuchen - und zu der Zeit auch einen Suchhinweis an andere Behörden herausgegeben, um ihn aufzuspüren. Es habe daraufhin auch weitere Kontakte mit dem Militär und dessen Familie gegeben.

Bericht: Polizei erhielt im September einen Brief

Die »Washington Post« schrieb, die örtliche Polizei habe im September außerdem einen Brief erhalten, in dem es hieß, dass ein Soldat, der mit Robert C. in der Armee-Reserve diente, glaubte, dass dieser »ausrasten« und ein Massaker anrichten könnte.

Der Mann hatte in der vergangenen Woche in einem Freizeitzentrum und in einem Grillrestaurant in Lewiston im Bundesstaat Maine das Feuer eröffnet. 18 Menschen im Alter von 14 bis 76 Jahren wurden durch Schüsse getötet. Der Schütze entkam, seine Spur verlor sich zunächst in der waldreichen Umgebung. Die Polizei fahndete mit einem Großaufgebot nach dem Mann und fand seine Leiche schließlich zwei Tage später in einem Wohnwagen. Den Ermittlern zufolge beging er nach seiner Tat Suizid. Berichten zufolge war er Wochen in psychiatrischer Behandlung gewesen und soll sich eingebildet haben, Stimmen zu hören.

© dpa-infocom, dpa:231031-99-772858/4