Die Rettung der vier kolumbianischen Kinder aus dem Amazonas-Regenwald erinnert an die Geschichte von Juliane Diller. Die Deutsch-Peruanerin, damals mit Nachnamen Koepcke, überlebte Ende 1971 im Alter von 17 Jahren als einziger Mensch einen Flugzeugabsturz im Osten von Peru. Anschließend behauptete sie sich zehn Tage lang im Dschungel, bevor sie gerettet wurde.
Dabei profitierte sie entscheidend davon, dass sie mit ihren Eltern auf einer Forschungsstation im peruanischen Regenwald aufgewachsen war und mit dieser Umgebung vertraut war, wie sie im Dezember 2018 in dem Podcast »Durchfechter« erzählte. »Das war für mich niemals eine grüne Hölle«, betont sie. »Es war ein Lebensraum, den ich einzuschätzen wusste.«
Nach dem Absturz erinnerte sie sich demnach an einen Rat ihres Vaters: Sollte sie sich einmal im Dschungel verirren, solle sie einen Wasserlauf suchen und diesem flussabwärts folgen - in der Hoffnung, irgendwann auf Menschen zu stoßen.
Das habe sie dann getan, größtenteils watend, schwimmend oder treibend. In den Flüssen, so beschreibt sie, seien im Schlamm eingegrabene Stechrochen eine größere Gefahr gewesen als die vielen Kaimane oder etwa Piranhas. Daher habe sie sich beim Waten im Wasser stets mit einem Stock vorgetastet. Letztlich fand sie am Ufer ein Boot, bei dem sie blieb. Dort wurde sie von Waldarbeitern gefunden ud gerettet.
Zu der Geschichte drehte Werner Herzog 1998 den Dokumentarfilm »Julianes Sturz in den Dschungel« (Alternativtitel: »Schwingen der Hoffnung«). Bis heute engagiert sich Diller für den Schutz des Regenwaldes.
Juliane Diller auf Website Panguana
IMDB zu Film von Werner Herzog
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