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Verkehr am Münchner Hauptbahnhof rollt wieder

Ein Bagger beschädigt eine Oberleitung, dann geht bei der Bahn in München nichts mehr: Weder Fern- noch Regionalverkehr können den Hauptbahnhof anfahren. Nun ist der Bahnverkehr wieder angelaufen.

Münchner Hauptbahnhof
Arbeiter reparieren die abgerissene Oberleitung. Im Münchener Hauptbahnhof standen an fast allen Gleisen Züge auf unbestimmte Dauer still. Foto: Lennart Preiss/DPA
Arbeiter reparieren die abgerissene Oberleitung. Im Münchener Hauptbahnhof standen an fast allen Gleisen Züge auf unbestimmte Dauer still.
Foto: Lennart Preiss/DPA

Nach der massiven Störung am Münchner Hauptbahnhof wegen einer beschädigten Oberleitung ist der Bahnverkehr dort am Freitagmorgen wieder angelaufen. Allerdings könne es vor allem bei den S-Bahnen und im Regionalverkehr weiterhin zu Behinderungen kommen, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn am Morgen.

Keine Einschränkungen im Fernverkehr mehr

Demnach entfallen am Freitagvormittag etwa auf den Linien S2, S3 und S8 einige Züge des Zehn-Minuten-Takts »infolge der gestrigen Reparatur an der Oberleitung«, teilte das Unternehmen mit. Auch im Regionalverkehr fallen laut Bahn am Morgen noch einige Züge aus, etwa von und nach Passau und Pfaffenhofen sowie von Regensburg und Landshut. Im Fernverkehr komme es zu keinen Einschränkungen mehr.

In der Nacht zum Freitag meldete die Bahn, dass die Reparaturarbeiten an der Oberleitung abgeschlossen seien. Ersten Erkenntnissen zufolge hatte ein Bagger bei Bauarbeiten für die zweite S-Bahn-Stammstrecke bei München-Laim ein komplettes Quertragwerk, das die Oberleitungen über alle Gleise der Strecke spannt, beschädigt. Dadurch war die Strecke zwischen dem Hauptbahnhof und München-Pasing stillgelegt.

Der Fern- und Regionalverkehr sowie der Verkehr auf der S-Bahn-Stammstrecke der Landeshauptstadt wurde mit wenigen Ausnahmen komplett eingestellt. Der Münchner Hauptbahnhof konnte nicht angefahren werden.

Ermittlungen gegen Baggerfahrer

Nach dem Bahnchaos am Münchner Hauptbahnhof ermittelt die Bundespolizei gegen einen 25 Jahre alten Baggerfahrer. Der Vorwurf lautet gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr, wie die Behörde am Freitagvormittag mitteilte.

Erste Ermittlungen der Bundespolizei bestätigten den Bagger als Ursache für den Stillstand von Nah- und Fernverkehr am Donnerstag in München. Das Baugerät war bei Bauarbeiten in der Baustelle zur Zweiten Stammstrecke im Einsatz, wie die Behörde weiter mitteilte.

Konkret habe der 25-Jährige Schotter in unmittelbarer Nähe am Bahnsteig 2 des S-Bahn Haltepunkts Laim ausgehoben. Dabei sei der Auslegearm des Baggers in die Oberleitung gekommen und habe diese gegen 11.05 Uhr abgerissen. Die Leitung fiel den Angaben nach auf eine mit etwa 350 Menschen besetzte S-Bahn, der Zug wurde evakuiert. Verletzt wurde niemand.

© dpa-infocom, dpa:230908-99-115108/4