Logo
Aktuell Panorama

USA: Mehr als 77.000 neue Corona-Fälle in 24 Stunden

New York gilt mittlerweile als der amerikanische Musterschüler in der Corona-Pandemie. Doch Entspannung sieht anders aus - das liegt auch an den Hiobsbotschaften im Süden und Westen des Landes.

Verschärfung
Eine Maske ziert eine nachgebildete Freiheitsstatue im "New York Hotel & Kasino". Foto: John Locher/AP/dpa
Eine Maske ziert eine nachgebildete Freiheitsstatue im "New York Hotel & Kasino". Foto: John Locher/AP/dpa

NEW YORK. Mit rund 77.300 gemeldeten Fällen hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA einen neuen Höchststand erreicht.

Damit wird der bisherige Rekord von 67.800 neuen Fällen binnen 24 Stunden vom 10. Juli überschritten, wie aus den jüngsten Zahlen auf der Webseite der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore am Freitagmorgen (MESZ) hervorgeht.

In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich demnach bislang mehr als 3,5 Millionen Menschen nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert. Rund 138.000 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann.

Die Zahl der Neuansteckungen in den USA ist seit Mitte Juni im Zuge der Lockerungen der Corona-Auflagen dramatisch gestiegen - vor allem im Süden und Westen des Landes. Zahlreiche Bundesstaaten haben daher die phasenweise Wiedereröffnung der Wirtschaft gebremst, pausiert oder Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen zurückgenommen.

Aus Sorge vor einer erneuten Corona-Welle in der Millionenmetropole New York verschärft der Staat nun die Regeln für Restaurants.

Gouverneur Andrew Cuomo erließ neue Regeln, dass Gaststätten im Staat »nur Leuten Alkohol servieren dürfen, die auch Essen bestellen«, hieß es in einer Mitteilung. Auch dürften alkoholische Getränke nur sitzenden Gästen verkauft werden, die sich im Mindestabstand zu anderen Gästen befänden.

Zudem würden Restaurants in New York City, die drei Mal wegen der Verletzung von Abstands- oder Maskenpflichten auffallen, rigoros geschlossen, teilte die New Yorker Regierung mit. »Unverschämte Verstöße« können sogar schon vorher zum sofortigen Verlust der Alkoholgenehmigung oder zur Schließung führen. »Darüber hinaus werden Name und Standort jeder Einrichtung, denen von der staatlichen Alkoholbehörde Vergehen vorgeworfen werden, veröffentlicht und wöchentlich aktualisiert.«

Hinter den neuen Regularien steckt die Angst der New Yorker Regierung vor einer zweiten Welle der Corona-Pandemie. New York hatte im März strikte Ausgangsbeschränkungen erlassen und galt wochenlang mit bis zu 900 Toten pro Tag als Epizentrum der Krise. Mittlerweile ist die Zahl der Neuinfektionen trotz einiger Lockerungen zwar auf einem stabilen und niedrigen Niveau, doch die Entwicklung in vielen anderen Teilen der USA - unter anderem in den bevölkerungsreichen Staaten Florida, Texas und Kalifornien - ist mit täglich neuen Rekorden bei den Infektionszahlen besorgniserregend.

New York versucht sich mit strikten Einreisebeschränkungen für eine Reihe von Bundesstaaten davor zu schützen, dass Besucher das Virus wieder einschleppen und für Ausbrüche sorgen. Reisende aus 22 Staaten müssen sich nach Ankunft in New York in Quarantäne begeben, ansonsten drohen 2000 Dollar Strafe. Am Freitag will Cuomo seine Entscheidung verkünden, ob New York City in die vierte und letzte Phase des Wiedereröffnungsplans eintreten kann. Doch selbst wenn dies passiert, bleiben viele Museen genauso wie Broadway-Shows oder die Innenbereiche von Restaurants sowie Bars zunächst geschlossen. (dpa)