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Unter Trümmern geboren: Arzt kümmert sich um »Wunderbaby«

Das kleine Mädchen Aja kam unter Trümmern zur Welt - seine ganze Familie starb wohl bei dem verheerenden Erdbeben. Jetzt ist das Baby in Obhut eines Arztes und seiner Frau. Wie es weitergeht, ist unklar.

Aja
Aja, das sogenannte »Wunderbaby«, wurde nach dem verheerenden Erdbeben an der türkisch-syrischen Grenze unter einem zerstörten Haus gerettet. Vermutet wird, dass die Mutter kurz nach seiner Geburt starb. Foto: Anas Alkharboutli
Aja, das sogenannte »Wunderbaby«, wurde nach dem verheerenden Erdbeben an der türkisch-syrischen Grenze unter einem zerstörten Haus gerettet. Vermutet wird, dass die Mutter kurz nach seiner Geburt starb.
Foto: Anas Alkharboutli

Das Baby, das nach den verheerenden Erdbeben in Syrien unter Trümmern zur Welt gekommen ist, ist vorerst in der Obhut seines Arztes. »Meine Frau stillt die kleine Aja«, sagte der behandelnde Mediziner und Krankenhausleiter Attija Chalid der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.

»Meine Priorität ist erstmal, dass sie gesund wird.« Bislang sei unklar, wer das Kind später aufnehmen werde. Es habe Anfragen von entfernten Verwandten gegeben, konkret sei aber noch nichts. Die Entscheidung liege bei den Behörden. Den Großteil seiner engen Verwandtschaft hat das Mädchen laut dem Arzt, der selbst eine vier Monate alte Tochter und einen drei Jahre alten Sohn hat, verloren.

Mutter starb wohl kurz nach der Geburt

Vermutet wird, dass Ajas Mutter kurz nach der Geburt unter den Trümmern starb. Auch der Vater und vier Geschwister kamen bei der Katastrophe ums Leben. Die Familie lebte in einem Ort nahe der türkischen Grenze, der von den Erdbeben am Montag schwer getroffen wurde. Die Familie war zuvor aus der Provinz Dair al-Saur im Osten geflüchtet. Ein Retter durchtrennte die Nabelschnur mit einem Messer und zog das Kind schließlich aus den Trümmern. In Medien wird Aja auch als »Wunderbaby« bezeichnet.

Ein Nachbar soll das unterkühlte und mit Staub bedeckte kleine Mädchen ins Krankenhaus in Afrin gebracht haben. Die Mitarbeiter der Klinik gaben ihr dann ihren Namen.

© dpa-infocom, dpa:230210-99-545578/5