BERLIN. Denkbar sei etwa ein Fonds zur Beseitigung des herumliegenden Mülls, in den die Hersteller einzahlen, oder auch eine neue Regelung im Verpackungsgesetz. Zudem strebe sie eine Vereinbarung mit der Gastrobranche an, damit mehr Mehrweg-Becher eingesetzt würden, sagte die SPD-Politikerin am Dienstag in Berlin. Das Umweltbundesamt regt Zuschläge etwa von 20 Cent pro Becher und 10 Cent pro Deckel an, um die Einwegbecher im Handel teurer zu machen als die Alternativen.
Becher aus geschäumtem Kunststoff, die in Deutschland nicht ganz so häufig sind wie Pappbecher, sollen verboten werden - das sieht eine neue EU-Richtlinie vor, die ab 2021 auch Einweg-Plastikbesteck und -teller oder Luftballon-Stäbe aus den Ladenregalen verbannt. Sie wolle erreichen, dass das in Deutschland schneller gehe, sagte Schulze. Darüber sei die mit dem Handel im Gespräch.
Im Jahr 2016 wurden in Deutschland 2,8 Milliarden Einweg-Becher ausgegeben - dazu gehören nicht nur die klassischen Becher für Kaffee »to go«, sondern auch solche aus Getränkeautomaten. Sechs von zehn waren Pappbecher mit Kunststoffbeschichtung, die anderen bestanden nur aus Kunststoff. Dazu kamen einer Studie des Umweltbundesamts etwa 1,3 Milliarden Kunststoffdeckel, vor allem für die Pappbecher.