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Trennkost im Weihnachts-TV

Jedes Jahr kommen die gleichen Weihnachtsklassiker im Fernsehen. Das kann einem schon mal zu viel werden.

»Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« gehört zu Weihnachten wie Plätzchen und Christbaum.   FOTO: WDR/DRA/DPA
Foto: Deutsche Presse Agentur
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REUTLINGEN. Die Weihnachtszeit ist ja voll von guten Dingen: Leckeres Essen, Plätzchen und Hochprozentiges. Letzteres ist besonders wichtig, schaltet man den Fernseher in dieser Zeit an. Zwischen Spendengalas, und Jahresrückblicken sitzen da – wie die Verwandten, die man nur einmal im Jahr zu Weihnachten sieht – eine unglückliche Kaiserin, ein kleiner blonder Junge und ein komisches Mädchen mit einem Faible für Nüsse. Und obwohl man diese Filme, wie auch die Verwandten, bereits schon ewig kennt, hat ja doch jeder irgendeinen Liebling, den er mindestens einmal kurz gesehen haben muss.

Genau das führt aber in der Vorweihnachtszeit zu so gar nicht weihnachtlicher Stimmung. Laufen »Der kleine Lord« und »Sissi« gerade parallel, dann geht das Gezanke um die Fernbedienung los. Und das ist meist höchst emotional, denn wie sonst lässt sich erklären, dass ich unbedingt zum zehnten Mal sehen muss, wie ein kleiner blonder Junge ein Pony von seinem griesgrämigen Großvater geschenkt bekommt. Und trotzdem kann ich irgendwie nicht anders, es ist halt wie mit den Weihnachtsplätzchen: Ich weiß, sie machen dick und führen zu einem unangenehmen Völlegefühl. Trotzdem kann ich eben nicht anders.

Ich habe aber einen Ausweg aus dem vorweihnachtlichen Einerlei im Fernsehen gefunden. Sozusagen eine Weihnachtsfilm-Trennkost: Weihnachtsspecials und etwas andere Weihnachtsfilme. Dazu zählt natürlich die Actionfilmreihe »Stirb langsam« mit Bruce Willis. Die gilt als die Rache der Männer an ihren Frauen, nachdem sie mal wieder dazu gezwungen wurden, zum zehnten Mal »Tatsächlich Liebe« anzuschauen. Aber auch für Frauen bietet »Stirb langsam« eine angenehme Abwechslung zum Weihnachts-Kitsch. Ein anderer schräger Weihnachtsfilm-Klassiker ist der Stop-Motion-Film »Nightmare before Christmas« von Tim Burton. Hier will der Kürbis-König von Halloween lieber Weihnachtsmann sein und entführt diesen deshalb kurzerhand. Dazu gibt's schöne Bilder und gesungen wird auch noch. Und wem selbst das nicht reicht, der kann sich auf Videoplattformen mit Weihnachtsspecials von »Shrek«, »Die Eiskönigin« oder »Einfach unverbesserlich« die Zeit versüßen. Doch Vorsicht! Wie bei allen Leckereien an Weihnachten gilt auch hier: Besser in Raten genießen, denn auch süße Minions können schnell nervig werden. (GEA)