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Tote Polizisten - Frau wegen Verunglimpfung verurteilt

Eine Polizeianwärterin und ein Polizeikommissar werden bei einer Verkehrskontrolle erschossen. Das Entsetzen über die Tat war groß - doch nicht bei allen.

Tatort des Doppelmordes an zwei Polizisten
Blumen und Kerzen am Tatort, an dem Ende Januar 2022 bei Kusel zwei Polizeibeamte bei einer Verkehrskontrolle erschossen wurden. Foto: Sebastian Gollnow
Blumen und Kerzen am Tatort, an dem Ende Januar 2022 bei Kusel zwei Polizeibeamte bei einer Verkehrskontrolle erschossen wurden.
Foto: Sebastian Gollnow

Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Polizisten bei Kusel in Rheinland-Pfalz ist eine junge Frau wegen Verunglimpfens des Andenkens Verstorbener verurteilt worden. Das Augsburger Amtsgericht entschied am Mittwoch, dass die 19-Jährige nach dem Jugendstrafrecht verurteilt wird und ein Gespräch zum Thema Medienkompetenz führen sowie 20 Stunden Hilfsdienste zugunsten einer gemeinnützigen Einrichtung leisten muss.

Die Angeklagte hatte auf Instagram einen Beitrag über das Verbrechen an den beiden Beamten mit »Sind doch nur Polizisten« kommentiert und einen schulterzuckenden Emoji dahintergesetzt.

Wie Amtsgerichtssprecher Dominik Semsch berichtete, habe die Angeklagte die Tat zugegeben und sich entschuldigt. Sie wurde wegen Belohnung und Billigung von Straftaten, Verunglimpfens des Andenkens Verstorbener sowie Volksverhetzung schuldig gesprochen, das Urteil ist rechtskräftig.

Das Landgericht in Kaiserslautern verhandelt derzeit in einem Mordprozess gegen einen 39-Jährigen, der Ende Januar bei einer nächtlichen Fahrzeugkontrolle eine Polizeianwärterin (24) und einen Polizeikommissar (29) mit Gewehrschüssen in den Kopf ermordet haben soll, um Jagdwilderei zu verdecken. Ein 33-Jähriger ist zudem wegen versuchter Strafvereitelung angeklagt. Das Urteil könnte Ende November verkündet werden. Die Tat sorgte bundesweit für Entsetzen.

© dpa-infocom, dpa:221026-99-270427/2