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Tornados und Todesopfer nach Überschwemmungen in den USA

Eine anhaltende Serie von Winterstürmen setzt Kalifornien unter Wasser. In den Bergen türmen sich Schneemassen. Mindestens 19 Menschen verlieren ihr Leben. Weitere Unwetter sind im Anzug.

Winterstürme in Kalifornien
Ein Mann schützt sich in San Francisco vor Wind und Regen. Foto: Jeff Chiu
Ein Mann schützt sich in San Francisco vor Wind und Regen.
Foto: Jeff Chiu

Überflutete Straßen sind gesperrt, Ortschaften evakuiert, Katastrophenhelfer pausenlos im Einsatz: Winterstürme in Kalifornien mit Starkregen und heftigen Winden setzen dem US-Westküstenstaat weiter schwer zu. Die anhaltenden Niederschläge haben in weiten Teilen Kaliforniens zu Überschwemmungen geführt. 

Die südlich von San Francisco gelegene Halbinsel von Monterey könnte zum Teil vom Rest des Bundesstaates abgeschnitten werden, warnte Sheriff Tina Nieto in einer Pressekonferenz. »Einige der Straßen werden gesperrt sein, und Sie könnten auf der einen oder anderen Seite festsitzen.«

Fünfjähriger wird vermisst

Die Behörden forderten außerdem Bewohnerinnen und Bewohner der niedrig gelegenen Gebiete am Fluss Salinas auf, ihr Zuhause wegen der Überschwemmungen zu verlassen. Einsatzkräfte suchen seit Montag nach einem fünf Jahre alten Jungen. Hochwasser hatte das Auto der Familie mitgerissen, berichtete der US-Sender CNN. Die Mutter des Kindes konnte gerettet werden.

Kalifornien erlebt derzeit eine dritte Woche schwerer Winterstürme, die schon mehr als ein Dutzend Menschenleben gefordert haben. Nach US-Medienberichten wurden mindestens 19 Menschen getötet, etwa durch umstürzende Bäume, reißende Wassermassen oder bei Verkehrsunfällen.

Warnung vor weiteren Stürmen

Wichtige Straßen wurden schwer beschädigt, in vielen Gebieten kam es zu Stromausfällen. Der Wetterdienst warnte vor einer weiteren Serie von Stürmen, die starken Regen mit sich führen und den Bergregionen Schneemassen bringen. Die Behörden riefen die Bevölkerung zur Vorsicht bei Reisen in betroffene Gebiete auf. Zudem wurden Anwohner angewiesen, Anordnungen für Evakuierungen zu folgen.

Zu Wochenbeginn waren in Südkalifornien mehrere Ortschaften vorsichtshalber geräumt worden. Betroffen war auch der Ort Montecito, wo neben Prinz Harry und Herzogin Meghan auch die Moderatorin Oprah Winfrey und weitere Prominente leben. Dort wurde vor Überschwemmungen sowie Schlamm- und Gerölllawinen gewarnt.

Mittlerweile konnten die Bewohner in ihre Häuser zurückkehren, doch weitere Wetterextreme könnten zu ähnlichen Maßnahmen führen, hieß es. Aufgrund von bereits nassen Böden drohen Sturzfluten, besonders in Gebieten, die zuvor von Waldbränden betroffen waren.

Schwere Schäden durch Tornados

Teile der Stadt Selma im US-Bundesstaat Alabama sind von einem Tornado verwüstet worden. Die meisten Straßen der Stadt wurden wegen umgeknickter Stromleitungen und Bäume gesperrt, wie die Stadt am Donnerstag auf Facebook mitteilte. Rettungsmannschaften seien im Einsatz, um Hilfe zu leisten und die Straßen freizumachen. Die Bürger wurden aufgefordert, nicht nach draußen zu gehen. Kinder sollten nicht die Schulen verlassen.

Das Sturmband erstreckt sich auch in Richtung Nordosten. In der Nähe des internationalen Flughafens von Atlanta im Bundesstaat Georgia, dem nach Passagierzahlen größten Flughafen der USA, wurde ein Tornado gesichtet. Wegen schwerer Unwetter müssen Flugzeuge nach Angaben der US-Luftfahrtbehörde FAA dort vorübergehend am Boden bleiben.

Insgesamt wurden nach Angaben des US-Wetterdienstes in Alabama in den vergangenen Stunden bereits mehr als ein Dutzend Tornados registriert. Auch nordöstlich von Selma haben die Wirbelstürme schwere Schäden verursacht. Dem Sender Weather Nation zufolge gab es im Norden von Alabama auch Verletzte. Tote sind nach Angaben der Katastrophenschutzbehörden von Alabama bisher nicht zu beklagen, wie der Sender CNN berichtete. Der Webseite poweroutage.com zufolge sind in Alabama und Georgia mehr als 100.000 Haushalte ohne Strom. Für die Bundesstaaten Alabama, Georgia und Florida ist bis zum späteren Abend Ortszeit eine Tornadowarnung des US-Wetterdienstes in Kraft.

© dpa-infocom, dpa:230112-99-196509/5