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Thomas Gottschalk: »Bedauere Ohrfeige heute noch«

In einem früheren Buch hatte Thomas Gottschalk von Ohrfeigen für seine beiden Söhne erzählt. Dafür erhielt der Entertainer einen Shitstorm. Bei einer Lesung am Abend äußerte er Bedauern.

Auftakt Lesereise Thomas Gottschalk
Das Buch ist am 16. Oktober erschienen. Foto: Marcus Brandt/DPA
Das Buch ist am 16. Oktober erschienen.
Foto: Marcus Brandt/DPA

Nach scharfer Kritik hat Entertainer Thomas Gottschalk (74) Bedauern über die Ohrfeige geäußert, die er einst seinem Sohn gegeben habe. »Dass ich meinem Sohn eine gefegt habe, tut mir heute noch leid«, sagte Gottschalk zum Auftakt seiner Lesereise zu seinem neuen Buch »Ungefiltert« am Abend in Hamburg. »Ich habe meinen Sohn nie mit Ohrfeigen erzogen. Ich bin gegen jede Form von Gewalt«, betonte der frühere »Wetten, dass..?«-Moderator.

Die Kritik war mitten in der Werbekampagne für sein neues Buch entstanden. Mitverantwortlich dafür ist Wetterexperte Jörg Kachelmann, der auf X prominent anprangerte, wäre Gottschalk damals angezeigt worden, wäre er heute ein verurteilter Straftäter. Daraufhin hagelte es im Netz heftige Kritik an dem früheren »Wetten, dass..?«-Moderator, doch es gab auch verständnisvolle und unterstützende Reaktionen.

Viele kommentierten die zwei in dem bereits 2015 erschienenen Buch »Herbstblond« geschilderten Ohrfeigen für Gottschalks Söhne als indiskutabel und abscheulich. Andere hingegen verteidigten Gottschalk unter Verweis auf damals gängige Erziehungsmethoden - oder führten an, dass »eine Watschn noch niemandem geschadet« habe. Dabei ist Eltern das Schlagen ihrer Kinder in Deutschland verboten: Seit 2001 ist im Bürgerlichen Gesetzbuch das Recht von Kindern auf eine gewaltfreie Erziehung festgeschrieben, was neben körperlichen Bestrafungen auch seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen umfasst.

Am Abend zeigte Gottschalk Bedauern über Ohrfeige

Zum Auftakt seiner Lesereise erzählte Gottschalk dem Publikum auch, wie es zu der Ohrfeige gekommen sei: »Wir kamen in so einen Laden rein, da lief eine Platte, da hat Paul McCartney gerade gesungen und da hat er gedacht, man muss damit scratchen. Da habe ich einfach nur reagiert. Das war ein Reflex. Eine Ohrfeige, die ich heute noch bedauere«, sagte der Showmaster.

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) war Gottschalk zur Seite gesprungen: »Lieber Herr Kachelmann, bitte schüren Sie doch Ihren Holzofen an, machen Sie sich eine schöne Kartoffelsuppe und seien Sie nicht so garstig zu Herrn Gottschalk. Wetten, dass es Ihnen dann besser geht?!«, schrieb er auf X.

In »Herbstblond« beschreibt Gottschalk, wie er seinem Sohn Roman einst »unbeherrscht eine knallte, weil er drei Kugeln Vanilleeis vor die Eistheke fallen ließ«. Seinen Sohn Tristan habe er geohrfeigt, weil dieser in einer Boutique das »Sakrileg« begangen habe, bei einem Song der Beatles auf dem Plattenspieler zu scratchen.

Schon häufiger umstrittene Äußerungen

Gottschalk hat in letzter Zeit schon häufiger mit umstrittenen Äußerungen für Aufsehen gesorgt. Er nehme keine Rücksicht mehr darauf, ob das, was er sage, politisch korrekt sei, betonte Gottschalk mit Blick auf sein neues Buch »Ungefiltert«. Mit den Konsequenzen aus dieser Haltung wolle er leben, kündigte er an. »In meinem Alter muss man nicht mehr «cool» sein, das war ich mein Leben lang.«

Zuletzt eckte der früher auch mit Herrenwitzen auftretende Entertainer mit Aussagen zu Körperkontakt mit weiblichen Gästen an, etwa mit den Spice Girls Ende der 90er-Jahre. »Ich habe Frauen im TV rein dienstlich angefasst. Wie ein Schauspieler, der im Film küsst, weil es im Drehbuch steht. Das lasse ich mir nicht als Attacke vorwerfen«, hatte er dem »Spiegel« gesagt. Trotzdem würde er das heute bleiben lassen.

© dpa-infocom, dpa:241016-930-262043/4