Mit weit aufgerissen Augen in einer unvergesslichen Szene in dem Horrorfilm »The Shining« schrieb Shelley Duvall Hollywood-Geschichte. Nun trauert die Filmwelt um die Schauspielerin. Duvall starb im Alter von 75 Jahren, wie die US-Magazine »Variety« und »The Hollywood Reporter« unter Berufung auf ihren langjährigen Partner Dan Gilroy berichteten. Seiner Mitteilung zufolge starb Duvall im Schlaf in ihrem Haus in Blanco im US-Bundesstaat Texas.
»Meine liebe, süße, wundervolle Lebensgefährtin und Freundin hat uns verlassen. In letzter Zeit hat sie zu viel gelitten, jetzt ist sie frei. Flieg' davon, schöne Shelley«, teilte Gilroy dem »Hollywood Reporter« mit. Nach Angaben eines Sprechers der Familie starb sie an den Folgen einer Diabetes-Erkrankung, berichtete die »New York Times«
Weltweit bekannt wurde Duvall 1980 mit ihrer Rolle im Horrorfilm »The Shining« von Regisseur Stanley Kubrick. Dort entging sie der Axt von Jack Nicholson in einer Szene, die wohl den meisten Zuschauerinnen und Zuschauern im Gedächtnis blieb. In dem Kultklassiker, der in einem einsamen, eingeschneiten Berghotel spielt, wird sie von ihrem langsam wahnsinnig werdenden Ehemann (Nicholson) bedroht. Die Dreharbeiten seien extrem schwierig gewesen, sagte Duvall 1981 der US-Zeitschrift »People«. Unter der Regie von Kubrick habe sie wochenlang geweint.
Die spindeldürre Frau mit den großen dunklen Augen war schon lange zuvor von US-Regisseur Robert Altman entdeckt worden. Er castete sie in den 1970er Jahren in zahlreichen Filmen, darunter »Nur Fliegen ist schöner«, »McCabe & Mrs. Millerie«, »Diebe wie wir«, »Nashville« und »Drei Frauen«. Für ihre Rolle in dem Psychodrama »Drei Frauen« wurde Duvall 1977 beim Filmfestival in Cannes als beste Schauspielerin ausgezeichnet.
Woody Allen holte sie für eine Rolle in »Der Stadtneurotiker« vor die Kamera, mit Robin Willams drehte sie die Komödie »Popeye – Der Seemann mit dem harten Schlag«. Sie spielte auch in »Roxanne« und »Portrait of a Lady« (1996) mit.
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