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Texas Ranger, Trump-Anhänger und Waffenfan: Chuck Norris wird heute 80 Jahre alt

Dieser Mann würzt sein Steak mit Pfefferspray: Action-Star Chuck Norris ist nicht nur Hollywoods harter Kerl, sondern auch ein beliebtes Thema für Witze. Die TV-Serie »Walker, Texas Ranger« machte ihn berühmt. Jetzt wird der Karate-Weltmeister und Trump-Fan 80.

Wird heute 80 Jahre: Chuck Norris. Foto: Christopher Khoury/dpa
Wird heute 80 Jahre: Chuck Norris.
Foto: Christopher Khoury/dpa

LOS ANGELES. Chuck Norris altert nicht, zumindest nicht auf seiner Webseite. Ein Klick, und der Action-Star erscheint mit gestähltem nackten Oberkörper und Karate-Kampfpose. Gleich zoomt es weiter zum Revolverhelden und Texas Ranger, dann zum kaltblütigen Killer in Jeans mit zwei Knarren in der Hand: Willkommen bei der offiziellen Homepage von Chuck Norris, der an diesem Dienstag (10. März) 80 Jahre wird.

Den knallharten Hollywood-Kerl spielt er immer noch gerne. Auch wenn die Auftritte vor der Kamera selten geworden sind. Der Haudegen mit Vollbart und Narbengesicht durfte zuletzt in »The Expendables 2« (2012) an der Seite von Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger und Bruce Willis zuschlagen, als Senior der martialischen Altherren-Riege.

Fitness hat er sich auf die Fahne geschrieben. »Nur ein paar Minuten Bewegung am Tag können die Lebensqualität verbessern«, tönte er im Februar auf Instagram, mit dem Verweis, dass er bald 80 werde. Die Message nutzte er gleich als Werbung für Fitnessgeräte, die gerade im Angebot seien. Norris hat eine eingeschworene Fangemeinde, die dem konservativen Star und Waffenliebhaber treu ergeben ist. Ende Januar bedankte er sich bei allen, die ihn bei der Waffenmesse »Shot Show« in Las Vegas besucht hätten. Seit dem vorigen Jahr ist Norris Promi-Sprecher beim Waffen-Riesen Glock. 

Der Sohn einer streng religiösen Mutter im ländlichen Oklahoma hatte als junger Soldat in Korea die Karate-Variante Tang Soo Do entdeckt. Als Kampfsportlehrer schlug sich Norris dann in den USA durch und wurde in den 1960er Jahren in der Martial-Arts-Szene bekannt. Mehrere Jahre hatte er den Titel als Karate-Weltmeister im Mittelgewicht inne. Über seine Kampfsport-Freunde Bruce Lee und Steve McQueen kam er nach Hollywood.

Im Kino konnte Norris mit Größen wie Clint Eastwood oder Charles Bronson nicht mithalten. Schon die Filmtitel »Der Bulldozer«, »Kalte Wut«, »Missing in Action«, »Delta Force« und »Die Feuerwalze« machen das deutlich. Doch seine Dauer-Rolle als Gesetzeshüter Cordell Walker in der TV-Serie »Walker, Texas Ranger« war ein Hit. Ab 1993 spielte er über acht Jahre lang den uramerikanischen Ranger, der für Recht und Ordnung sorgt.

Das passt auch zu seiner neuen Rolle, jenseits der Kameras, als Aushängeschild der Ultra-Konservativen. Als Kolumnist der rechtsgerichteten Webseite World Net Daily (WND) empört sich Norris über das liberale Schulsystem, lästert über Waffengegner und spricht der Trump-Regierung seine volle Unterstützung aus. So verteidigte er im Februar die umstrittene Auszeichnung für den rechten Radiomoderator und Verschwörungstheoretiker Rush Limbaugh, dem Donald Trump während seiner Rede zur Lage der Nation den höchsten US-Orden verliehen hatte.

Norris verweist auch häufig auf sein soziales Engagement. Kurz vor dem runden Geburtstag preist er auf seiner Facebookseite T-Shirts mit seinem Abbild, Namen und der Zahl 80 an. Mit den Einnahmen werde seine Initiative »Kickstart Kids« gefördert. Zusammen mit dem früheren US-Präsidenten George H. W. Bush hatte er 1992 Kampfsport-Kurse für benachteiligte Kinder ins Leben gerufen. Mehr als 100 000 Kinder hätten seither die Kurse belegt, sagt der fünffache Vater. Seine zweite Frau, Ex-Model Gena O'Kelley, brachte 2001 Zwillinge zur Welt. Die Familie lebt auf einer Ranch in Texas.

Während Norris auf der Leinwand den starken Mann markiert, muss es der Action-Star hinnehmen, im Netz als eine Art Witzfigur verulkt zu werden. Als »Chuck Norris Fakten« tauchen Hunderte Sprüche auf, die sein Harter-Kerl-Image auf die Schippe nehmen: »Chuck Norris schläft mit einem Kissen unter seiner Pistole«, oder »Hinter seinem Bart ist kein Kinn, sondern eine weitere Faust«, oder »Chuck Norris würzt sein Steak mit Pfefferspray«. (dpa)