Taylor Swift trug schon das passende Glitzer-Outfit für ihren Triumph bei den MTV Video Music Awards: In einem Minikleid aus silberfunkelnden Strassketten nahm die 32-jährige Sängerin strahlend die Trophäe für das Video des Jahres entgegen.
Mit ihrem Song »All Too Well« (Taylor's Version) holte Swift am Sonntagabend (Ortszeit) im Prudential Center in Newark (US-Bundesstaat New Jersey) außerdem noch die Preise in den Kategorien »Beste Regie« und für das beste Langspiel-Musikvideo.
13 schlaflose Nächte
Mit einer überraschenden Ankündigung bedankte sich Swift dann bei ihren Fans: Am 21. Oktober werde sie ein neues Album herausbringen, teilte sie den jubelnden Zuschauern mit. In den sozialen Medien verriet der Superstar wenig später noch mehr. Das Album mit dem Titel »Midnights« drehe sich um Geschichten von 13 schlaflosen Nächten in ihrem Leben.
Swift setzte sich in der Spitzenkategorie unter anderem gegen Doja Cat (»Woman«), Ed Sheeran (»Shivers«), Harry Styles (»As It Was«) und Lil Nas X und Jack Harlow (»Industry Baby«) durch. Rapper Harlow stand bei der über dreistündigen Show dennoch ständig im Rampenlicht. Mit seinem Hit-Song »First Class« eröffnete der 24-Jährige die Preisgala und holte dazu Fergie mit »Glamourous« auf die Bühne. Am Ende sahnte er auch vier Trophäen ab, drei gemeinsam mit Rapper Lil Nas X für ihre Zusammenarbeit an »Industry Baby« und dazu noch mit »First Class« als bester »Song des Sommers«.
Rap-Queen Nicki Minaj glänzte in Pink
Harlow stand zusammen mit seinen Rap-Kollegen LL Cool J (54) und Nicki Minaj (39) auch noch als Gastgeber auf der Bühne. Dort stahl die Rap-Queen in ihren grell-pinken Outfits allen die Show. Die in Trinidad und Tobago geborene Musikerin gewann nicht nur den Preis für das beste HipHop-Video (»Do We Have A Problem?«), sie nahm auch den »Michael Jackson Video Vanguard Award«-Ehrenpreis entgegen. Er wird in Erinnerung an den Videoclip-Vorreiter Michael Jackson vergeben. Zu früheren Gewinnern zählen Jennifer Lopez, Pink, Rihanna, Beyoncé, Justin Timberlake und Madonna.
In ihrer Rede dankte Minaj Künstlern wie Lil Wayne, Jay Z, Rihanna, Kanye West und Beyoncé für die Inspiration und Unterstützung. Sie wünschte sich, dass Whitney Houston und Michael Jackson noch hier wären und dass die Menschen psychische Gesundheit verstehen und ernst nehmen würden, sagte Minaj.
Mit dem »Global Icon Award« ging ein weiterer Ehrenpreis an die US-Rocker Red Hot Chili Peppers um Sänger Anthony Kiedis und Bassist Flea, der mit kurz geschorenen, rosa gefärbten Haaren auf der Bühne stand. Die Band aus Los Angeles holte mit dem Video für »Black Summer« auch die Trophäe in der Rock-Sparte.
Der britische Star Harry Styles gewann mit »Harry’s House« den Preis für das »Album des Jahres«, dazu gab es für seine Single »As Is Was« auch noch die Trophäen in den Sparten Pop und »Beste Kamera«. Billie Eilish holte mit »Happier Than Ever« die Video-Auszeichnung für den Song des Jahres. Weitere Preisträger waren unter anderem Bad Bunny (Künstler des Jahres], Dove Cameron (neue Künstlerin), Lizzo (Video for good), die brasilianische Sängerin Anitta (Latin) und die italienische Rockband Måneskin für das beste »Alternative Video« (»I Wanna Be Your Slave«).
Måneskin-Sänger Damiano David zeigte beim Auftritt der Band mit dem Hit »Supermodel« viel nackte Haut. Einen recht skurrilen Auftritt legte dann auch Johnny Depp als »Moonman«, das Maskottchen der Veranstaltung, hin. Sein Kopf war digital in einen Astronautenhelm eingeblendet, die Figur im Raumanzug schwebte mehrere Mal kurz über der Bühne.
Er brauche die Arbeit, hört man Depp witzeln. Er würde alles Mögliche machen, auch bei Geburtstagen und Hochzeiten auftreten. Der 59-jährige Hollywood-Star hatte Anfang Juni in einem Verleumdungsprozess in den USA mit seiner Ex-Frau Amber Heard einen weitgehenden Sieg errungen. Die Jury sprach dem »Fluch der Karibik«-Star hohen Schadenersatz zu.
Die VMA-Preise werden seit 1984 verliehen. Fans können online für ihre Favoriten stimmen. Als Trophäe gibt es einen »Moonman« - einen kleinen Astronauten auf dem Mond, der eine MTV-Fahne in der Hand hält.
© dpa-infocom, dpa:220829-99-549173/4