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Taxifahrer erstochen - Verdächtiger in U-Haft

Ein Taxifahrer überlebt einen Angriff im Berliner Villenviertel Grunewald nicht. Der Täter kann fliehen. Später fasst die Polizei in Norddeutschland einen Verdächtigen.

Angriff auf Taxifahrer
Mitarbeiter der Berliner Polizei stehen vor einem Taxi in Berlin-Grunewald. Am Donnerstagmorgen gab es dort einen tätlichen Angriff auf den Taxifahrer. Foto: Fabian Sommer
Mitarbeiter der Berliner Polizei stehen vor einem Taxi in Berlin-Grunewald. Am Donnerstagmorgen gab es dort einen tätlichen Angriff auf den Taxifahrer.
Foto: Fabian Sommer

Nach dem tödlichen Angriff auf einen Taxifahrer in Berlin-Grunewald, sitzt ein Verdächtiger in Schleswig-Holstein in Untersuchungshaft. Es handelt sich um einen 24-Jährigen, gegen den bereits ein Haftbefehl vorlag, wie die Staatsanwaltschaft Berlin am Ostersonntag mitteilte.

Die Behörde will nun wegen der Messerattacke in Berlin einen weiteren Haftbefehl gegen den Mann beantragen, wie ein Sprecher am Montag sagte. Frühestens Ende der Woche könne der Verdächtige dann von Flensburg nach Berlin überstellt werden.

Festnahme am Ostersamstag

Die Festnahme des 24-Jährigen erfolgte laut Staatsanwaltschaft am Samstag in Norddeutschland. »Er wurde aufgrund eines bereits gegen ihn bestehenden Haftbefehls in Flensburg einem Ermittlungsrichter vorgeführt und befindet sich nun in Untersuchungshaft«, hieß es.

Dem 24-Jährigen wird vorgeworfen, am Donnerstagmorgen einen 49 Jahre alten Taxifahrer getötet zu haben. Der Mann starb nach dem Angriff im Krankenhaus. Ein Passant hatte ihn zuvor im Berliner Villenviertel Grunewald gefunden. Zeugen versuchten noch, den Mann zu retten. Er starb jedoch im Krankenhaus.

Nach den Angaben der Staatsanwaltschaft hatte der Beschuldigte das Taxi am Donnerstagmorgen am Bahnhof Berlin-Südkreuz bestiegen - gut acht Kilometer vom späteren Fundort des schwer verletzten Taxifahrers entfernt. Später kehrte der 24-Jährige an diesen Bahnhof zurück, wie es hieß.

»Bild« und »B.Z.« berichteten, der Mann sei von Spezialbeamten der Polizei - sogenannten Super-Recognizern (engl. für Super-Erkenner) - erkannt worden. Solche Experten verfügen über besondere Fähigkeiten bei der Gesichtserkennung und können etwa Personen in großen Menschenmassen wiedererkennen.

Motiv der Tat noch unklar

Hintergründe und Motiv für die Tat im Südwesten Berlins mit prunkvollen Villen und teils prominenten Bewohnern sind laut Staatsanwaltschaft noch unklar. »Zum hiesigen Tatvorwurf konnte ihm noch kein rechtliches Gehör gewährt werden«, erklärte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Warum gegen den Mann in Schleswig-Holstein ein Haftbefehl existiert, konnte der Sprecher nicht sagen.

Laut »Bild« und »B.Z.« gehen die Ermittler nicht davon aus, dass Fahrer und Täter einander kannten. Die Zeitungen hatten berichtet, der Taxifahrer sei in den Hals gestochen worden. Dazu machte die Staatsanwaltschaft keine Angaben, sprach aber von einer Messerattacke.

Erst am vergangenen Dienstag hatte eine Messerattacke in einem Berliner Linienbus für Schlagzeilen gesorgt. Ein Mann hatte dabei unvermittelt auf eine 33-Jährige eingestochen und sie lebensgefährlich verletzt. Ihr 41 Jahre alter Halbbruder wurde später festgenommen und befindet sich laut Staatsanwaltschaft in Untersuchungshaft.

© dpa-infocom, dpa:230410-99-266771/2