In der kanadischen Provinz Nova Scotia sind mehrere Waldbrände außer Kontrolle geraten und haben Tausende Menschen in die Flucht getrieben. Nordwestlich der Provinzhauptstadt Halifax steht eine Fläche von 788 Hektar in Flammen, wie die Behörden am späten Montagabend (Ortszeit) mitteilten. Das entspricht etwa 1100 Fußballfeldern. Etwa 16.400 Menschen hätten ihre Häuser verlassen müssen, teilte die Stadt Halifax mit. Nach Schätzungen von Einsatzkräften seien etwa 200 Gebäude beschädigt worden. Berichte über Verletzte oder Vermisste gebe es nicht.
Auch im Südwesten der Provinz steht nach Angaben der Behörden eine Fläche von mehr als 6000 Hektar in Flammen. Der Brand sei ebenfalls außer Kontrolle. Einige Gebäude seien zerstört und beschädigt worden - eine genaue Zahl sei jedoch noch nicht bekannt. »Die Waldbrandsituation in Nova Scotia ist unglaublich ernst«, schrieb Kanadas Premierminister Justin Trudeau am Montag auf Twitter. Er sprach den Betroffenen und Helfern seinen Beistand aus. »Wir sind bereit, jede benötigte staatliche Unterstützung und Hilfe bereitzustellen.«
Auch Kanadas Westen kämpft seit Wochen gegen Waldbrände. Nach Angaben der Behörden sind in der Provinz Alberta in diesem Jahr bei mehr als 546 Bränden mehr als eine Million Hektar Land abgebrannt. Das entspricht etwa zwei Dritteln der Größe Schleswig-Holsteins. In mehr als der Hälfte der Fälle wurden die Feuer nach Angaben der Behörden durch Menschen verursacht, 59 Brände gingen demnach auf Blitzeinschläge zurück.
Angesichts des Klimawandels warnen Experten, dass die Häufigkeit und Intensität von Waldbränden zunehmen werde. In den Prärieprovinzen im Westen Kanadas stieg die Durchschnittstemperatur nach Angaben des Amts für Umwelt und Klimawandel Kanadas seit Mitte des 20. Jahrhunderts um 1,9 Grad Celsius.
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