Der Paritätische Wohlfahrtsverband hält die Hilfsangebote in deutschen Städten für Obdachlose im Sommer für unzureichend. Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider fordert mehr Unterstützung durch die Kommunen. »Die Gefahr durch Hitze wird noch viel zu wenig wahrgenommen. Hier braucht es dringend unbürokratische Hilfsangebote, vergleichbar mit denen der Kältehilfe im Winter«, sagte Schneider der »Rheinischen Post« (Donnerstag).
Für Obdachlose sei Hitze genauso lebensgefährlich wie Kälte. Asphalt und Beton in den Städten heizten sich über den Tag massiv auf, so Schneider. Die Folge für die Obdachlosen seien Verbrennungen, Kreislaufprobleme und Dehydrierung.
Auch die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) spricht sich für eine organisierte Hitzehilfe für Obdachlose nach dem Vorbild der Kältehilfe aus. »Durch häufige Vorerkrankungen gehören obdachlose Menschen zu einer gesundheitlich hochbelasteten Gruppe«, sagte die stellvertretende BAGW-Geschäftsführerin Sabine Bösing der »Rheinischen Post«.
Obdachlose bräuchten Unterkünfte, die zum Aufenthalt in heißen Stunden geeignet seien und die den wohnungslosen Menschen den ganzen Tag zur Verfügung stünden. Auch Parks, Bahnhöfe und öffentliche Gebäude könnten den Wohnungslosen Schatten und Abkühlung bieten, so Bösing. Deshalb dürften Obdachlose dort auch nicht von Ordnungskräften vertrieben werden. Außerdem forderte Bösing einen Zugang zu Hygienemöglichkeiten und eine sichere Wasserversorgung, zum Beispiel durch öffentliche Trinkwasserbrunnen.
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