Eine Gruppe von sechs verschwundenen Frauen ist in Mexiko einem Mordverbrechen zum Opfer gefallen. Die verbrannten Knochenreste von fünf der Frauen wurden eindeutig identifiziert - und die Ermittler haben nach eigenen Angaben keine Zweifel, dass auch die sechste umgebracht wurde. Das teilte der Generalstaatsanwalt des zentralen Bundesstaates Guanajuato, Carlos Zamarripa, mit. Obwohl in dem nordamerikanischen Land im Durchschnitt fast 90 Menschen pro Tag getötet werden, hatte dieser Fall besondere Aufmerksamkeit erregt, weil selten so viele Frauen auf einmal verschwinden.
Zamarripa zufolge nahm die Polizei sechs Verdächtige fest, bei denen Waffen und Drogen gefunden wurden. Das Motiv und die genauen Umstände der Tat waren zunächst nicht bekannt. Örtlichen Medienberichten zufolge waren die späteren Opfer vor ihrem Verschwinden angeheuert worden, um auf einer Party zu arbeiten.
Die Frauen im Alter von 19 bis 48 Jahren waren am 7. März in der Stadt Celaya zum letzten Mal gesehen worden. Ihre sterblichen Überreste wurden 30 Kilometer entfernt in der Gemeinde Juventino Rosas gefunden. In der Region sind kriminelle Banden aktiv. Experten arbeiteten noch an der Identifizierung weiterer Knochenfragmente, sagte Zamarripa.
In Mexiko grassiert seit Jahren eine Welle der Gewalt. Im vergangenen Jahr kamen auf 126 Millionen Einwohner 31 936 Tötungsdelikte - und das ist nur die offizielle Zahl. Zahlreiche Drogenkartelle und andere kriminelle Gruppen kämpfen um die Kontrolle von Einflussgebieten und Schmuggelrouten. Oft unterhalten sie Verbindungen zu korrupten Politikern und Sicherheitskräften. Die meisten Tötungsdelikte werden nie aufgeklärt.
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