Das Ringen um eine Unabhängigkeit Schottlands droht die Vorbereitungen für die Krönung von Charles III. zu belasten. Der sogenannte Krönungsstein solle nicht aus Schottland zur Krönung am 6. Mai nach London gebracht werden, sagte Ash Regan, eine von drei Bewerberinnen um die Nachfolge der schottischen Regierungschefin Nicola Sturgeon. Der auch als Stein von Scone oder Schicksalsstein benannte Sandsteinblock müsse an seinem »rechtmäßigen Platz« im nördlichsten britischen Landesteil bleiben, forderte sie.
Der Krönungsstein ist ein Symbol der schottischen Monarchie. Er wurde 1296 vom englischen König Edward I. den Schotten genommen und in einen neuen Thron in London eingebaut und fortan in allen Krönungen verwendet, auch bei der Zeremonie für Queen Elizabeth II. 1953. Erst 1996 wurde der Stein offiziell nach Schottland zurückgebracht und ist seither in der Burg von Edinburgh ausgestellt. Bei der Krönung von Charles und Queen Camilla soll er aber genutzt werden.
»Ich schätze die Tradition, den Stein des Schicksals in der Krönung zu verwenden, aber ich glaube, er sollte in Schottland bleiben als altes Symbol unseres nationalen Erbes«, sagte Regan von der Schottischen Nationalpartei (SNP) der Zeitung »Scottish Mail on Sunday«. Möglich sei aber ein Kompromiss: Demnach könne der Teil der Krönung, für den der Stein notwendig ist, in Schottland erfolgen. »Dies wäre eine passende Hommage an die Bedeutung des Steins in der schottischen Geschichte und würde dennoch die Traditionen des Vereinigten Königreichs der Kronen wahren«, sagte Regan mit Blick auf die historische Union der Königreiche England und Schottland.
Die SNP tritt für eine Unabhängigkeit Schottlands vom Vereinigten Königreich ein und sucht derzeit eine Nachfolge für Partei- und Regierungschefin Sturgeon. Außer Regan stehen noch Finanzministerin Kate Forbes und Gesundheitsminister Hamza Yousaf zur Wahl. Eine Entscheidung soll bis zum 27. März fallen.
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