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Schildkröte Salina schwimmt nun Langstrecke im Mittelmeer

Ein Fischer hat vergangenes Jahr eine in Not geratene Meeresschildkröte gefunden und gerettet. Das Tier wurde wieder aufgepäppelt und ist inzwischen wieder in Freiheit.

Meeresschildkröte Salina
Die Meeresschildkröte Salina wurde mit einem Peilsender am Panzer ausgestattet und ins Meer freigelassen. Foto: Zoomarine
Die Meeresschildkröte Salina wurde mit einem Peilsender am Panzer ausgestattet und ins Meer freigelassen.
Foto: Zoomarine

Ein Jahr nach ihrer aufsehenerregenden Rettung ist die Meeresschildkröte Salina wieder munter im Mittelmeer unterwegs.

Nach einjähriger Pflege und Rückführung in die freie Natur habe das Tier in einem Monat 1500 Kilometer zurückgelegt, teilte das Tierrehabilitationszentrum Zoomarine in Porto d'Abrigo im Süden Portugals mit. Das sind im Schnitt 50 Kilometer pro Tag.

Das Schicksal der Unechten Karettschildkröte (Caretta caretta) hatte in Portugal viel Aufmerksamkeit erregt. Das Tier war im Juni 2021 vom Fischer Ricardo Gonçalves im Fluss Guadiana gerettet worden. Die Meeresschildkröte war damals dem Tode nahe. Sie war laut Zoomarine in einem Netz gefangen und hatte einen Haken im Mageneingang stecken. Überlebt habe sie nur dank der ungewöhnlich schnellen Reaktion von Gonçalves.

Die Tour der Paddlerin wird von Tierschützern nun dank eines Chips via Computer verfolgt. Nach ihrer Freilassung im Meer nahe Faro ist sie durch die Gibraltar-Straße ins Mittelmeer geschwommen und hat dort unter anderem mehrfach die Küste Marokkos angesteuert. Man begleite sie weiter »mit Freude und väterlichem Stolz«, hieß es.

Bestände der Art drastisch gesunken

Meeresschildkröten sind in tropischen und subtropischen Meeren zu Hause. Ihre Bestände sind aber in den vergangenen Jahrzehnten nach Angaben von Tierschutzgruppen wie WWF »dramatisch« gesunken. Sechs der sieben Arten stehen auf der »Roten Liste« gefährdeter Tiere der Weltnaturschutzunion IUCN.

Der größte Feind der Meeresschildkröten, die über zwei Meter lang werden können, sind die Netze der Industriefischerei, in denen sie oft als Beifang enden - laut WWF geschieht das etwa 250.000 Mal pro Jahr. Zudem bedrohen der Klimawandel, die Meeresverschmutzung, die Verbauung der Strände sowie die steigende Nachfrage nach Fleisch, Eiern und Panzern der Schildkröten den Fortbestand dieser Tiere.

© dpa-infocom, dpa:220826-99-519229/3