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Schauspielergewerkschaft und Studios wollen verhandeln

Der fast fünfmonatige Streik von Hollywoods Drehbuchautoren ist gerade zu Ende gegangen. Jetzt gibt es auch im Arbeitskampf der Schauspieler einen Lichtblick - es geht zurück an den Verhandlungstisch.

Streik in Hollywood
Schauspielerinnen und Schauspieler demonstrieren vor den Netflix-Studios in Los Angeles. Foto: Damian Dovarganes/DPA
Schauspielerinnen und Schauspieler demonstrieren vor den Netflix-Studios in Los Angeles.
Foto: Damian Dovarganes/DPA

Seit Mitte Juli streiken Schauspieler und Schauspielerinnen in Hollywood - nun soll es wieder zu Verhandlungen kommen. Die Gewerkschaft SAG-AFTRA und der Verband der TV- und Filmstudios AMPTP kündigten in einer gemeinsamen Erklärung ein Treffen für kommende Woche an. Am 2. Oktober (Montag) sollen die Gespräche über einen neuen Arbeitsvertrag wieder aufgenommen werden.

Gerade erst hatten die seit Mai streikenden Drehbuchautoren in Hollywood eine Einigung erzielt. Nach zähen Verhandlungen konnten die Autorengewerkschaft WGA (Writers Guild of America) und die großen Studios und Streaming-Anbietern am Sonntag eine vorläufige Vereinbarung aushandeln. Der WGA-Vorstand beendete daraufhin nach 148 Tagen den Streik. Am Mittwoch konnten die Schreiber ihre Arbeit wieder aufnehmen. Nun müssen die über 11.000 WGA-Mitglieder noch abschließend über den neuen Arbeitsvertrag abstimmen, der ihnen höhere Gagen und Absicherungen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) beschert. 

Die Darsteller haben ähnliche Forderungen. Sie wollen unter anderem verhindern, dass KI ihr Abbild, ihre Stimme oder ihre Darbietungen ohne Zustimmung oder Entschädigung nutzen könnte.

Auch prominente Schauspieler gingen auf die Straße

Nach geplatzten Verhandlungen über einen neuen Dreijahresvertrag hatten die rund 160.000 SAG-AFTRA-Mitglieder am 14. Juli ihre Arbeit niedergelegt. Seitdem herrschte zwischen den Darstellern und den Studios Verhandlungsstillstand.

Der erste Doppelstreik von Schauspielern und Drehbuchautoren in den USA seit mehr als 60 Jahren legte Hollywood nahezu lahm. Durch den Arbeitskampf konnten praktisch keine Filme und Serien mehr gedreht werden. Streikbedingt dürfen Schauspieler auch keine Werbung für ihre Filme machen.

Dafür zogen Beschäftigte in der Entertainment-Branche in den letzten Wochen und Monaten mit Plakaten und Sprechchören auf die Straße. Auch Prominente wie Jane Fonda, Sean Penn, Bryan Cranston, Anna Kendrick oder Colin Farrell mischten sich unter die Streikposten.

In einer Mitteilung an die Mitglieder dankte SAG-AFTRA am Mittwoch für die Solidarität und die Unterstützung an den vergangenen 76 Streiktagen. Die Gewerkschaft rief dazu auf, weiterhin täglich »mit Stärke und in großer Zahl« die Streikposten zu unterstützen.

© dpa-infocom, dpa:230928-99-360859/3