Der Schüler, der seine Spanischlehrerin in Südfrankreich im Unterricht erstach, hat nach eigenen Angaben während der Tat auf eine Stimme gehört.
Jemand habe Besitz von seinem Körper ergriffen, hätte der 16-Jährige nach der Tat gestern gemeint, sagte Staatsanwalt Jérôme Bourrier heute in Bayonne. »Ich habe mein Leben ruiniert, alles ist vorbei«, habe der Schüler gesagt. Gegen den Jugendlichen wird wegen vorsätzlichen Mordes ermittelt, er kam den Angaben zufolge in Untersuchungshaft.
»Im Polizeigewahrsam berichtete der Beschuldigte von einer kleinen Stimme, die zu ihm spricht, einem Wesen, das er als egoistisch, manipulativ und egozentrisch beschreibt, das ihn dazu bringt, Böses zu tun, und ihm am Vortag vorgeschlagen haben soll, einen Mord zu begehen«, sagte der Staatsanwalt. Der Schüler habe sich seit Herbst in psychiatrischer Behandlung befunden, er sei in seiner vorherigen Schule belästigt worden. Von einer psychischen Erkrankung oder Schuldunfähigkeit sei nach einer ersten Untersuchung aber nicht auszugehen.
Schüler ging mit Küchenmesser auf Lehrerin los
Während des Spanischunterrichts sei der 16-Jährige aufgestanden, habe die Tür des Klassenraums verriegelt und seiner an der Tafel stehenden 54-jährigen Lehrerin mit einem großen Küchenmesser einen wuchtigen Stich in den Oberkörper versetzt. Nach der Attacke im Gymnasium in Saint-Jean-de-Luz unweit der spanischen Grenze seien die Mitschüler in Panik weggerannt. Der 16-Jährige sei in einen angrenzenden Raum gegangen, wo zwei Lehrer ihn gestellt hätten, sagte der Staatsanwalt. Es habe sich um einen guten Schüler gehandelt, lediglich im Fach Spanisch habe er Probleme gehabt.
Die Gewalttat löste in Frankreich Erschütterung aus. In allen Schulen des Landes wurde am Donnerstag eine Schweigeminute abgehalten. Er teile den Schmerz der Familie, Kollegen und Schüler sowie der Lehrer des Landes, die ihr Leben der Weitergabe von Wissen an künftige Generationen widmeten, erklärte Präsident Emmanuel Macron. »Die Nation steht an Ihrer Seite.«
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