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Aktuell Tragödie

Sachverständige ermitteln nach Zoo-Katastrophe in Krefeld

Das neue Jahr hat im Krefelder Zoo mit einer Tragödie begonnen: Das Affenhaus brannte komplett aus. Über 30 Tiere starben, darunter viele Menschenaffen. Ein Millionenschaden entstand. Eine zu Neujahr gezündete Himmelslaterne könnte das Feuer ausgelöst haben.

Überreste des Affenhauses
Zoodirektor Wolfgang Dreßen steht vor dem abgebrannten Affenhaus. Foto: Christoph Reichwein/dpa
Zoodirektor Wolfgang Dreßen steht vor dem abgebrannten Affenhaus. Foto: Christoph Reichwein/dpa

KREFELD. Nach dem verheerenden Brand im Affenhaus bleibt der Krefelder Zoo am Donnerstag weiter geschlossen.

Bei dem Feuer waren in der Nacht zu Neujahr mehrere Menschenaffen gestorben, darunter Orang-Utans, Gorillas und ein Schimpanse. Am Neujahrstag untersuchten Kriminalpolizei und Sachverständige den Brandort. Das Ergebnis wird für Donnerstag erwartet. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung. Es entstand ein Millionenschaden.

Brand im Krefelder Zoo
Bei dem Brand im Krefelder Zoo waren mehrere Menschenaffen gestorben, darunter Orang-Utans, Gorillas und ein Schimpanse. Foto: Christoph Reichwein/dpa
Bei dem Brand im Krefelder Zoo waren mehrere Menschenaffen gestorben, darunter Orang-Utans, Gorillas und ein Schimpanse. Foto: Christoph Reichwein/dpa

Die Tiere, die ums Leben gekommen sind, seien ein unersetzlicher Verlust, auch für die Erhaltungsprogramme, sagte der Direktor des Kölner Zoos, Theo Pagel, wie der »Kölner Stadt-Anzeiger« online berichtete.

Wenige Stunden nach der Feuerkatastrophe hatten sich am Mittwoch mögliche Verursacher des Brandes bei der Polizei gemeldet. Die Ermittler meinen, dass eine in der Nacht zu Neujahr gezündete Himmelslaterne den Brand ausgelöst haben könnte. Diese in Deutschland verbotenen Leuchtkörper waren im nordrhein-westfälischen Krefeld gesichtet worden. »Die Polizei hat die Personen vernommen und wird ihre Angaben überprüfen«, erklärte die Polizei. Die Überprüfung der Angaben werde aber einige Zeit dauern.

Verbrannte Baumstämme
Verkohlte Überreste im Inneren das Affenhauses. Foto: Christoph Reichwein/dpa
Verkohlte Überreste im Inneren das Affenhauses. Foto: Christoph Reichwein/dpa

Das Drama im Zoo schockierte die Tierfreunde: Vor den Toren des traditionsreichen Tierparks legten viele Menschen, oft unter Tränen, Kerzen, Blumen, Briefe und Stofftiere ab. »Gestorben für euer Silvestervergnügen«, stand auf einem Karton. Die Fahnen des Zoos hingen auf halbmast.

Der Brand im Krefelder Zoo ist eines der schwersten Zoo-Unglücke der vergangenen Jahrzehnte: Mehr als 30 Tiere, darunter viele Menschenaffen, starben. Die Tierpfleger hätten eine enge Bindung an diese Affen, ähnlich wie Besitzer zu ihren Haustieren, berichtete Zoo-Direktor Wolfgang Dreßen. Einer der toten Affen ist der Gorilla Massa. »Ich habe ihn altern sehen«, sagte der Direktor über den seit langem in Krefeld lebenden Senior-Affen.

Brand im Krefelder Zoo
Das Affenhaus des Krefelder Zoos nach dem Brand in der Silvesternacht. Foto: David Young/dpa
Das Affenhaus des Krefelder Zoos nach dem Brand in der Silvesternacht. Foto: David Young/dpa

Eine Brandmeldeanlage hatte das Affenhaus nicht. Das sei nicht vorgeschrieben, erklärte der Zoo. Der Brand habe sich so schnell entwickelt, dass eine solche Anlage auch nicht geholfen hätte, hieß es. Eine Brandschutzversicherung bestehe aber.

Unter den umgekommenen Tieren waren auch kleinere Affenarten sowie Flughunde und Vögel. Zwei Schimpansen überlebten das Feuer mit leichten Verletzungen. In einem angrenzenden Gehege blieb eine junge siebenköpfige Gorillafamilie unversehrt. Die Gorillas hätten danach normal gefressen, berichtete eine Sprecherin des Zoos. (dpa)