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Ruhe und Sonne nach Feuerwehreinsätzen wegen Sturm »Poly«

Ein heftiges Sturmtief hat am Mittwoch Hunderte Noteinsätze im Norden Deutschlands verursacht und eine Frau das Leben gekostet. Nun hat sich die Wetterlage wieder beruhigt.

Sonnenschein nach Sturmtief »Poly«
Die Sonne scheint auf einen Bootshafen an der Kieler Förde, aus dem das Sturmtief »Poly« das Wasser herausgedrückt hat, so dass die normalerweise mit Wasser bedeckten Ufer trocken liegen. Foto: Axel Heimken/DPA
Die Sonne scheint auf einen Bootshafen an der Kieler Förde, aus dem das Sturmtief »Poly« das Wasser herausgedrückt hat, so dass die normalerweise mit Wasser bedeckten Ufer trocken liegen.
Foto: Axel Heimken/DPA

Nachdem das Sturmtief »Poly« am Mittwoch durch Norddeutschland gezogen ist, hat sich die Lage in Hamburg und Schleswig-Holstein wieder normalisiert. »Das Sturmtief ist nun in Skandinavien angekommen. Es bringt uns heute nur noch ein paar Schauer, vielleicht auch mit Gewittern. Aber der Sonnenanteil ist schon deutlich höher«, sagte Meteorologe Michael Bauditz vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.

Die Feuerwehren im Land hatten am Mittwochabend wegen des Sturms alle Hände voll zu tun. So waren beispielsweise die Feuerwehren im Kreis Pinneberg zu mehr als 80 sturmbedingten Einsätzen unterwegs, die Kieler Kollegen zählten 125 sturmbedingte Einsätze und in Hamburg wurden gut 170 Einsätze gezählt. In fast allen Fällen ging es um herabgestürzte Äste, Bäume, Dachziegel und ähnliches. Es gab keine größeren Schäden.

»Relativ glimpflich davongekommen«

»Alles in allem kann man sagen, dass wir in Hamburg relativ glimpflich davongekommen sind«, sagte eine Sprecherin dazu am Morgen. Und im Einsatzbericht des Kreises Pinneberg hieß es zudem: »Ein gleichstarker Sturm hätte im Winter kaum einen Anlass für Einsätze geboten.« Am Donnerstag fahren den Angaben zufolge auch die Bahnen im Norden wieder wie geplant. Im Nordwesten Niedersachsens und rund um Bremen war der Bahnverkehr allerdings weiter eingeschränkt, auf einzelnen Strecken fahren wegen entwurzelter Bäume keine Züge, etwa zu den Touristen-Gebieten in Ostfriesland.

Das Sturmtief war am Mittwoch mit Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern pro Stunde durch den Norden geweht. Besonders stürmisch war es dabei an den Küsten. Aber auch im Landesinneren pustete der Sturm mit 70 bis 80 Stundenkilometern. Im niedersächsischen Rhede an der Ems begrub ein entwurzelter Baum eine Fußgängerin unter sich. Die Frau wurde eingeklemmt und starb noch an der Unglücksstelle. Verletzte gab es sonst den Angaben zufolge nicht.

Am Donnerstag wird nun wieder ruhigeres Wetter erwartet. Im Alpenraum, im Nordwesten und Norden könne es noch einzelne Schauer oder Gewitter geben, teilte der DWD mit. Sonst sei es länger sonnig.

© dpa-infocom, dpa:230706-99-300707/4