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Rock'n'Roll-Miterfinder Little Richard tot

Ohne Little Richard wäre die Rockmusik nicht das, was sie ist. Nun starb der extravagante Künstler. Über die Gesundheit des »Gott des Rock'n'Roll« wurde schon Jahre spekuliert.

Little Richard, Miterfinder des Rock'n'Roll. Der amerikanische Musiker (»Tutti Frutti«) starb am 09.05.2020 im Alter von 87 Jahren, wie das Magazin »Rolling Stone« und die US-Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf Familie und enge Freunde berichteten Foto: dpa
Little Richard, Miterfinder des Rock'n'Roll. Der amerikanische Musiker (»Tutti Frutti«) starb am 09.05.2020 im Alter von 87 Jahren, wie das Magazin »Rolling Stone« und die US-Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf Familie und enge Freunde berichteten
Foto: dpa

NEW YORK. Der Rock'n'Roll-Pionier Little Richard ist tot. Der amerikanische Musiker (»Tutti Frutti«) starb am Samstag im Alter von 87 Jahren, wie das Magazin »Rolling Stone« und die US-Nachrichtenagentur AP berichteten. AP berief sich auf Pastor Bill Minson, einen engen Freund des Gestorbenen. Der »Rolling Stone« zitierte dessen Sohn, Danny Penniman.

Stars wie Elvis Presley, die Beatles, Tina Turner, Prince, Mick Jagger, Rod Stewart, David Bowie, Elton John, Bob Dylan und Freddie Mercury bis hin zu Bruno Mars gaben Little Richard als ihr musikalisches Idol an.

Die Todesursache von Little Richard, der mit bürgerlichem Namen Richard Wayne Penniman hieß, blieb zunächst unklar. Über die Gesundheit von Little Richard war nach einer Hüftoperation bereits jahrelang spekuliert worden.

Angeschlagen lebte er zurückgezogen im US-Bundesstaat Tennessee. Little Richard wurde 1955 mit seinem längst legendären Song »Tutti Frutti« vom unbekannten Musiker zum Superstar und legte den Grundstein zum Rock'n'Roll. Das Lied habe »eine neue Ära der Musik« eingeleitet, heißt es sogar in der US-Nationalbibliothek.

Nach »Tutti Frutti« veröffentlicht er in den Jahren darauf Songs wie »Good Golly, Miss Molly« und »Lucille«, die von Stars wie Elvis Presley gecovert und weiterentwickelt werden. Der offen bisexuelle »Gott des Rock'n'Roll« tourte durch die Vereinigten Staaten und feierte wilde Partys mit Männern, Frauen und Alkohol.

Seine Konzerte, bei denen Little Richard mit dünnem Schnurrbart, hochtoupierten Haaren, Schminke und wilden Kostümen auftrat, brachten mitten in der Zeit der sogenannten Rassentrennung Weiße und Schwarze zusammen - zum Entsetzen von Rassisten.

Geboren wurde Penniman 1932 als Sohn einer armen afro-amerikanischen Familie im südlichen US-Bundesstaat Georgia. Sein Vater war Schmuggler und wurde ermordet, als Little Richard - das dritte Kind unter zwölf Geschwistern - 19 Jahre alt war.

Nach seinen größten Erfolgen entschloss er sich 1957 überraschend dazu, die Musik vorläufig hinzuschmeißen und Priester zu werden. Seitdem lebte Little Richard zwischen der Kirche und der Musik. (dpa)