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Restauratorin bringt 700 Jahre alten Thron auf Hochglanz

Der Thron wird restauriert, denn die Royals rüsten sich für ein seltenes Ereignis: In weniger als zehn Wochen soll der neue König gekrönt werden. Doch der Haussegen in Windsor hängt noch immer schief.

Restauratorin
Restauratorin Krista Blessley arbeitet in der Westminster Abbey am Krönungsstuhl von König Charles. Foto: Kirsty O'connor
Restauratorin Krista Blessley arbeitet in der Westminster Abbey am Krönungsstuhl von König Charles.
Foto: Kirsty O'connor

Gut zwei Monate vor der geplanten Krönung des britischen Königs Charles III. laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. Die Krönung ist für den 6. Mai in der Westminster Abbey angesetzt. Während die Royals bis dahin weiter einen vollen Kalender mit vielen Reisen und öffentlichen Terminen haben, sind Mitarbeiter und Spezialisten im Hintergrund beschäftigt, das Ausnahmeereignis bis ins Detail zu organisieren.

So ist etwa die Restauratorin der Londoner Westminster Abbey, Krista Blessley, mit Arbeiten am Krönungsstuhl beschäftigt. Der mehr als 700 Jahre alte »coronation chair« spiele eine große Rolle für die Geschichte der Monarchie und des Vereinigten Königreichs, und es sei ein großes Privileg, daran zu arbeiten, sagte Blessley der Nachrichtenagentur PA. Sie hat die vergangenen vier Monate damit verbracht, die Oberfläche des Stuhls mit speziellen Schwämmen und Wattestäbchen zu reinigen und die abblätternde Vergoldung bestmöglich wiederherzustellen. Auch Henry VIII., Charles I., Victoria und Elizabeth II. wurden bereits darauf gekrönt. Handgefertigt wurde der Sitz um das Jahr 1300 für den damaligen König Edward I.

Der Thron wurde bei einem Bombenangriff beschädigt

Über die Jahrhunderte hinweg hat die vergoldete, mit farbigem Glas verzierte Sitzgelegenheit aus Eichenholz einiges mitgemacht: Als legendär gelten die wohl im 18. und 19. Jahrhundert von Schuljungen hinterlassenen Schmierereien mit Namen oder Initialen. Ein Tourist soll sich außerdem mit den Worten »P. Abbott slept in this chair 5-6 July 1800« (deutsch: »P. Abbott hat auf diesem Stuhl vom 5. auf den 6. Juli 1800 geschlafen«) verewigt haben. Im Jahr 1914 überstand der Thron dem Bericht zufolge einen Bombenangriff, allerdings nicht unbeschadet - eine kleine Ecke soll damals abgebrochen sein.

Der seit rund einem halben Jahr auf dem Thron sitzende König Charles (74) hat vor seinem großen Tag noch viel vor: Ende März will er zunächst Frankreich und dann Deutschland besuchen. Auch Thronfolger William (40) und seine Frau Prinzessin Kate (41) sind viel unterwegs - aktuell auf einer mehrtägigen Reise in Wales. Seit dem Tod von Queen Elizabeth II. im September tragen die beiden die Titel Prinz und Prinzessin von Wales, was ihnen eine besondere Verantwortung für den Landesteil zukommen lässt. Am Mittwoch besuchte das Paar die Welsh Guards und nahm an einer Parade zum Anlass des walisischen Nationalfeiertags St. David's Day teil.

Prinz Andrew soll ins Frogmore Cottage umziehen

Während die Royals mit der Krönung im Frühjahr auf ein freudiges Ereignis mit Straßenfesten hoffen, hängt der Haussegen weiterhin schief: Die »Sun« und der »Telegraph« berichteten am Mittwoch übereinstimmend unter Berufung auf Insider-Quellen, Prinz Harry (38) und seine Frau Meghan (41) müssten zeitnah ihren verbliebenen britischen Wohnsitz im Frogmore Cottage räumen. Durch die Veröffentlichung von Harrys brisanten Memoiren ist die Beziehung der abtrünnigen Royals und dem Königshaus enorm belastet.

Stattdessen soll den Berichten zufolge Charles' Bruder Prinz Andrew (63) in Harry und Meghans ehemaligem Zuhause einziehen, der bisher in der üppigen Royal Lodge in Windsor wohnt. Im vergleichsweise bescheideneren Frogmore Cottage hatten Harry und Meghan vor ihrem Abschied in die USA gelebt und waren bei Besuchen dort wieder untergekommen. Vom Palast und der Sprecherin des Paares gab es zu den Berichten zunächst keinen Kommentar.

© dpa-infocom, dpa:230301-99-788194/5