Der US-amerikanische Jazzpianist Ramsey Lewis, der durch Hits wie »The In Crowd« oder »Hang on Sloopy« bekannt wurde, ist tot. Nach Angaben seines Managements starb der dreifache Grammy-Preisträger am Montag »friedlich« in seinem Haus in Chicago im Bundesstaat Illinois. Er wurde 87 Jahre alt.
Der Gouverneur von Illinois, Jay Robert Pritzker, drückte auf Twitter seine Anteilnahme aus. »Er war ein immens talentierter Musiker, der große Spuren in der Jazz-Welt hinterlassen hat«, schrieb der Demokrat.
Kam Buckner, Abgeordneter des Repräsentantenhauses von Illinois, würdigte Lewis als echten »Chicagoan«. Auf Twitter schrieb er: »Rest in Power #RamseyLewis«.
Lewis, der schon als Kleinkind Klavierspielen lernte, trat als Schüler der Jazzband The Clefs bei, aus der sich in den 1950er Jahren das Ramsey Lewis Trio bildete. Mit dem Hit »The In Crowd« wurde die Band 1965 weltweit bekannt. In ihren genreübergreifenden Stil mischten sich auch Pop-, Blues- und Soulelemente.
In den 70er Jahren wandte sich Lewis unter anderem auch dem R&B und der lateinamerikanischen Musik zu. 1983 stellte er auf dem Album »Reunion« sein berühmtestes Trio wieder her.
2007 wurde Lewis für sein Lebenswerk mit dem renommierten Jazz-Preis National Endowment for the Arts Jazz Master Award gewürdigt. Damit steht er in einer Reihe mit Jazz-Pianisten wie Ahmad Jamal, Chick Corea oder McCoy Tyner. Das Stück »The In Crowd« wurde in die Grammy Hall of Fame aufgenommen.
Nach Angaben seines Managements arbeitete der Musiker zuletzt noch an einem neuen Album, das im November erscheinen soll. 2023 sollen seine Memoiren mit dem Titel »Gentleman of Jazz« veröffentlicht werden.
Vielen deutschen Radiohörern dürfte vor allem ein Stück von Lewis in den Ohren sein. Von 1979 bis 2020 wurde das Publikum der »Berichte von heute« werktags mit den Worten begrüßt: »Es ist 23.30 Uhr. Hier sind der Norddeutsche und der Westdeutsche Rundfunk.« Danach folgte die Erkennungsmelodie: »Wade in the Water« des Ramsey Lewis Trios.
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