Ausgerechnet der Kaltlufteinbruch in den USA sorgt in Deutschland für Rekordwärme an Silvester. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach erwartet »vielerorts das wärmste Silvester seit den Aufzeichnungen«.
Am Oberrhein können dabei tagsüber sogar Werte bis 21 Grad erreicht werden, wie Christian Herold von der Offenbacher Wettervorhersagezentrale sagte. Auch die Silvesternacht wird mit bis zu 13 Grad im Norden außergewöhnlich mild, dort bleibt es aber weiterhin stürmisch.
Auswirkungen durch Wintersturm in den USA
Schuld ist Wintersturm »Elliott«, der in den USA für einen der schlimmsten Schneestürme der vergangenen 50 Jahre mit Temperaturen von bis zu minus 40 Grad sorgte. »Die Kälte aus den USA kommt jetzt nicht zu uns. Dennoch gibt es Auswirkungen auf unser Wetter«, erklärte Herold. Die Kaltluft fließt aktuell über Neufundland auf den warmen Atlantik. Dort facht sie die Tiefdruckbildung an. Das hat zur Folge, dass tiefer Luftdruck auch in höheren Luftschichten ungewöhnlich weit nach Süden - bis zu den Azoren - ausgreifen kann.
Dort befindet sich gewöhnlich ein Hochdruckgebiet. Das wird nun nach Osten über das Mittelmeer verschoben. Zwischen ihm und dem weit nach Süden reichenden Tiefdruckkomplex kommt es zu einer kräftigen südwestlichen Strömung. Durch sie werden subtropische Luftmassen aus Nordwestafrika und von den Kanaren zu uns geführt. »Es ist die zu dieser Jahreszeit wärmste mögliche Luftmasse«, sagte Herold.
Sonne und Wind
Aber das allein sorgt nicht für Rekorde, dafür müssen weitere Voraussetzungen erfüllt werden. Sonne muss die Luft tagsüber erwärmen. Um die Kaltluft auszuräumen, wird Wind benötigt. Der weht zu Silvester recht kräftig und bringt im Nordwesten sogar Sturmböen. Trotz der Rekordwärme: Der Dezember-Allzeitrekord von 1989 mit 24 Grad ist laut DWD wahrscheinlich nicht in Gefahr.
Auch das Neujahr beginnt außergewöhnlich mild. Am Oberrhein können nochmals bis zu 20 Grad erreicht werden, wie der DWD vorhersagte. Zum Beginn der neuen Woche bring eine Kaltfront etwas Abkühlung. »Winterwetter ist allerdings selbst im Bergland bis auf Weiteres nicht in Sicht«, sagte Herold.
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