Bei Liedermacher Reinhard Mey werden durch den Krieg in der Ukraine Erinnerungen an die eigene Kindheit während des Zweiten Weltkriegs wach. »Mir sind die Ängste und Schrecken des Krieges sehr bewusst, ich bin im Krieg geboren und habe sie selbst erlebt, und erinnere mich gut, auch wenn ich ein kleines Kind war«, sagte der 1942 in Berlin geborene Künstler der »Neuen Osnabrücker Zeitung«. Elementare Erlebnisse wie Bombeneinschläge, Hunger, Kälte, das Spüren der Verzweiflung und die Ohnmacht derer, die einen schützen und trösten sollen, hätten sich tief in die Seele eingebrannt.
»Ich sehe die Ruinen, die ausgebrannte Stadt, durch die meine Mutter mit mir hastete, die Treppe hinunter in den Luftschutzkeller«, erzählte der Künstler der Zeitung. Er sehe noch die Verzweifelten, die Versehrten, die zerbrochenen Heimkehrer. Die Bilder aus der Ukraine würden bei ihm diese Erinnerungen wieder aufleben lassen. Er brauche nicht viel Fantasie, um sich in die Not der Menschen hineinversetzen zu können: »Die Bilder zerreißen mir das Herz.«
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