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Rassismus-Skandal bei Scotland Yard: Ex-Beamter festgenommen

Die Metropolitan Police in London kommt nicht zur Ruhe. Der Ansehensverlust wegen sexistischen und rassistischen Fehlverhaltens von Polizisten ist groß.

Everard-Mahnwache bei Scotland Yard
Menschen versammeln sich 2021 nach dem Mord an der Londonerin S. Everard vor dem New Scotland Yard zu einer Mahnwache. Foto: Yui Mok
Menschen versammeln sich 2021 nach dem Mord an der Londonerin S. Everard vor dem New Scotland Yard zu einer Mahnwache.
Foto: Yui Mok

Rassistische Sprüche über Harry und Meghan oder über Flutopfer in Pakistan im Whatsapp-Chat: Eine BBC-Recherche, die Abgründe bei der Londoner Polizei aufdeckte, hat strafrechtliche Konsequenzen. Wie Scotland Yard mitteilte, wurde ein Mann im Zusammenhang mit den Vorgängen festgenommen.

Einem Bericht der Rundfunkanstalt zufolge handelt es sich um einen ehemaligen Polizeibeamten, der eine Whatsapp-Gruppe gegründet hatte, in der Beamte rassistsche Sprüche austauschten. Der Mann soll später beim Innenministerium gearbeitet haben, wurde nach Ausstrahlung der BBC-Recherche aber entlassen.

Scotland-Yard-Chef Mark Rowley, der erst vor einigen Wochen von seiner Vorgängerin Cressida Dick übernommen hatte, kündigte drastische Maßnahmen an, um dem Problem Herr zu werden. »Ich werde skrupellos sein beim Beseitigen dieser moralisch verdorbenen Beamten und Mitarbeiter einschließlich Rassisten und Frauenhasser aus unserer Organisation«, sagte Rowley einer Mitteilung zufolge.

Die Metropolitan Police kämpft seit Längerem mit einem katastrophalen Ansehensverlust wegen sexistischen und rassistischen Fehlverhaltens von Polizisten. Den Tiefpunkt erreichte sie, als im März 2021 die Londonerin Sarah Everard von einem Polizisten unter dem Vorwand einer Festnahme entführt, vergewaltigt und ermordet wurde.

© dpa-infocom, dpa:221007-99-39627/2