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Punkveteranen The Damned mit neuem Album »Darkadelic«

Fast 50 Jahre nach ihrem Debüt überzeugen The Damned noch immer mit einem energiegeladenen Sound, der viel mehr als nur Punk ist.

The Damned
Die Punk-Band »The Damned« mit (l-r) Paul Grey, David Vanian, Captain Sensible, Monty Oxy Moron und Andrew (Pinch) Pinching. Foto: Steve Gullick
Die Punk-Band »The Damned« mit (l-r) Paul Grey, David Vanian, Captain Sensible, Monty Oxy Moron und Andrew (Pinch) Pinching.
Foto: Steve Gullick

Obwohl sie zweifellos zu den Pionieren der britischen Punkmusik zählen, werden The Damned im Vergleich zu ihren berühmteren Weggefährten Sex Pistols und The Clash häufig übergangen. Und das, obwohl die Kultband um Frontmann Dave Vanian (66) und Gitarrist Captain Sensible (69) als einzige der drei noch aktiv ist. Nachdem sie im letzten Jahr eine Nostalgie-Tour in Originalbesetzung absolviert haben, geht der Blick bei The Damned nun wieder nach vorn - mit Neuzugang Will Taylor am Schlagzeug und dem neuen Album »Darkadelic«.

Genau genommen stehen The Damned schon lange für viel mehr als nur Punk. Das 1976 in London gegründete Quartett, das inzwischen zum Quintett angewachsen ist, hat über die Jahrzehnte diverse Stile in seine Musik einfließen lassen oder selbst geprägt. Auf dem zwölften Studioalbum ist quasi alles drin. »Darkedelic« - der Titel lässt es fast erahnen - ist eine überaus eingängige und melodische Mischung aus Punk, Gothrock, Garagenrock und Psychedelic, getragen von Vanians eindrucksvoller Baritonstimme.

Boris Johnson bekommt seinen eigenen Song

Höhepunkt ist die Single »Beware Of The Clown«, in der The Damned mit dem geschassten britischen Premierminister Boris Johnson abrechnen. Im amüsanten Video dazu posiert Captain Sensible als Premier im Regierungssitz, der sich »unter neuer Leitung« befindet, wie ein Schild an der Downing Street Nr. 10 ausweist. Das Lied erinnert an die Kultalben »Strawberries« und »Phantasmagoria« aus den 1980er Jahren. »Western Promises« überrascht gar mit einem ausgedehnten jazzigen Trompetensolo. »Leader Of The Gang« ist purer, nostalgischer Surfrock.

Angesichts zahlreicher mitreißender Gitarrenrocksongs, darunter "The Invisible Man", "Bad Weather Girl" oder "Motorcycle Man"", fällt es schwer zu glauben, dass auf diesem hervorragenden Album eine Band zu Werke geht, die ihr Debüt bereits vor fast 50 Jahren veröffentlicht hat. Die Songs auf "Darkadelic" klingen so frisch, kraftvoll, cool und zeitlos, dass es einfach Spaß macht. The Damned, seit jeher berühmt für energiegeladene Live-Auftritte, sind auch im Studio weiterhin eine Wucht.

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© dpa-infocom, dpa:230425-99-437965/2