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Psychologe: Krisen können zu diffusem Angstgefühl führen

Klimawandel und Krieg, Corona und Inflation: Vielen Menschen macht das Angst. Wann wird die allgemeine Lage wieder besser?

Klimawandel - Krisen
Ist wird immer heißer: Der Klimawandel gehört zu den großen Krisen, die vielen Menschen Angst machen. Foto: Jens Büttner
Ist wird immer heißer: Der Klimawandel gehört zu den großen Krisen, die vielen Menschen Angst machen.
Foto: Jens Büttner

Angesichts von Preisexplosion, Ukraine-Krieg, Corona und Klimawandel sieht der Psychologe Stephan Grünewald eine diffuse Angst bei vielen Menschen in Deutschland. Sie befänden sich seelisch in einer beunruhigenden Übergangsphase, die ein großes Angstpotenzial zur Entfaltung bringe, sagte der Gründer des Kölner Rheingold-Instituts am Mittwoch.

Sein Institut hatte in den vergangenen Tagen auch 30 Menschen jeweils zwei Stunden lang tiefenpsychologisch befragt. Ein Grund für die Ängste sei, dass Ausmaß und Dauer der Krisen unklar seien. Auch die Entlastungspakete der Politik erlebten die Befragten als unbestimmt, weil sie noch nicht einschätzen könnten, ob die Hilfen die möglichen Belastungen tatsächlich abfedern könnten, erläuterte Grünewald.

Auffällig sei, dass sich in der Wahrnehmung der Befragten die verschiedenen Krisen immer mehr miteinander verschränkten. Dadurch steige einerseits die Angst vor »Domino-Effekten« - andererseits aber auch die Hoffnung, verschiedene Krisen könnten sich gegenseitig relativieren. So sei zum Beispiel ein weiterer milder Winter ein Zeichen für die Klima-Erwärmung - gleichzeitig aber auch ein Schutz vor kalten Wohnungen und extremen Energie-Rechnungen.

© dpa-infocom, dpa:220914-99-755675/2