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Prinz Harry: »Ich bin ein Düsseldorfer«

In Düsseldorf hat Prinz Harry das Startzeichen für die Invictus Games gegeben. In der Halle löste er Begeisterungsstürme aus - doch draußen blieb für Selfies und Autogramme diesmal keine Zeit.

Prinz Harry
Prinz Harry während der Eröffnung der 6. Invictus Games in der Merkur Spiel-Arena. Foto: Rolf Vennenbernd/DPA
Prinz Harry während der Eröffnung der 6. Invictus Games in der Merkur Spiel-Arena.
Foto: Rolf Vennenbernd/DPA

In Düsseldorf hat Prinz Harry die von ihm gegründeten Invictus Games für kriegsversehrte Sportlerinnen und Sportler eröffnet, die erstmals in Deutschland stattfinden. »Guten Abend zusammen und herzlich willkommen zu den Invictus Games 2023 hier in Düsseldorf«, sagte der 38-Jährige auf Deutsch und fügte hinzu: »Ich bin ein Düsseldorfer.« Rund 20.000 Zuschauerinnen Zuschauer in der Merkur Spiel-Arena feierten ihn begeistert.

Die Eröffnungszeremonie begann mit dem Einlaufen der nationalen Mannschaftsteams. Für die Sportlerinnen und Sportler der Ukraine erhoben sich alle Anwesenden von den Plätzen und spendeten begeistert Beifall. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) erinnerte in seiner Rede daran, dass sich die Ukraine seit nunmehr eineinhalb Jahren gegen den Angriffskrieg Russlands zur Wehr setze. »Wir dürfen niemals aufhören, die Ukraine in diesem Krieg zu unterstützen, solange es auch dauert«, sagte Pistorius. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hob die besondere Rolle der Ukraine in einer Videobotschaft hervor. Ebenso rühmte Prinz Harry sichtlich bewegt den Einsatz und die Unerschrockenheit der Ukrainer.

Am Freitag hatte Harry in seiner englischen Heimat noch die St.-George-Kapelle in Windsor besucht, wo seine vor einem Jahr gestorbene Großmutter, Queen Elizabeth II., begraben liegt. Am Nachmittag kam er dann mit einem Linienflug auf dem Düsseldorfer Flughafen an.

Invictus Games, Herzensprojekt von Harry

Die bis Samstag laufenden Invictus Games, die zum ersten Mal in Deutschland stattfinden, gelten als Herzensprojekt von Harry, der vor gut drei Jahren mit seiner Frau, Herzogin Meghan (42), aus dem engeren Kreis der Königsfamilie ausgeschieden war. Das Paar lebt mit den beiden Kindern Prinz Archie (4) und Prinzessin Lilibet (2) im US-Bundesstaat Kalifornien. Meghan will nach Veranstalter-Angaben im Laufe der nächsten Woche nach Düsseldorf nachkommen. Dort feiert Harry am Freitag auch seinen 39. Geburtstag.

Am Samstagnachmittag hatten sich Harry und Pistorius im Düsseldorfer Rathaus zunächst ins Goldene Buch der Stadt eingetragen. Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) begrüßte die prominenten Gäste unter lauten »Harry! Harry!«-Rufen wartender Fans. Selfies und Autogramme gab es allerdings nicht - der Prinz verschwand nach wenigen Augenblicken hinter der blauen Rathaustür. Vergangenes Jahr hatten sich Meghan und er am selben Ort noch viel Zeit für die Fans genommen. Eine kleine Gruppe von Demonstranten protestierte während der Ankunft Harrys gegen die Invictus Games, da das Festival einer »Normalisierung von Krieg« Vorschub leiste.

US-Rapper als Stargast

Harry und Pistorius fuhren anschließend weiter zur Eröffnungszeremonie in die Merkur Spiel-Arena. Als musikalischer Stargast trat dort der US-Rapper Macklemore auf. Insgesamt beteiligen sich an den Spielen mehr als 500 Sportlerinnen und Sportler aus 21 Ländern. Zu ihrer Unterstützung sind mehr als 1000 Familienangehörige und Betreuer angereist. »Schaut euch eure Uniform an«, sagte Harry in seiner Willkommensrede. »Das mag nicht mehr ein Camouflageanzug sein, aber ihr habt wieder eine Flagge auf eurer Schulter oder eurer Brust. Ihr und eure Familien - ihr seid wieder Teil eines Teams.«

Harry war selbst als Offizier der British Army in Afghanistan im Einsatz. Begegnungen mit Schwerverletzten haben nach seinen Worten entscheidend dazu beigetragen, dass er die Invictus Games 2014 initiierte.

»Ich finde, Harry repräsentiert Werte, für die man einstehen sollte«, sagte Madeleine (20), die sich als eine der ersten hinter dem Absperrgitter am Düsseldorfer Rathaus eingefunden hatte: »Er kümmert sich um Ex-Soldaten. Er beschäftigt sich mit denen.« Denise war mit ihren beiden Kindern im Alter von 14 und 12 Jahren extra aus Dresden in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt gereist. »Er hat mir immer schon gefallen«, sagte sie. »Dass er so sein eigenes Ding macht.«

© dpa-infocom, dpa:230908-99-127658/13